Urologen rufen zum Ärzteprotest auf
Reaktion auf gestiegene Energiekosten: Urologen fordern Erhöhung des Orientierungswertes um acht Prozent
„Prekäre Situation“: Die niedergelassenen Urologen fordern von der Bundesregierung umfassende Unterstützung ein, um in Praxen mit den Folgen von Inflation und gestiegenen Energiekosten klarzukommen.
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Vor 12 Jahren protestierten Ärzte in Essen. Die Botschaft und das Motiv könnten dieselben sein bei den bevorstehenden Protestaktionen, zu denen die niedergelassenen Urologen ihre Kollegen aufrufen.
© Rene Tillmann/picture alliance (Archivbild)
Berlin. Für den Berufsverband der Deutschen Urologen (BvDU) hat die Streichung der Neupatientenvergütung das Fass zum Überlaufen gebracht. „Die Gesundheitspolitik der Bundesregierung fährt die Versorgung der Vertragsärztinnen und Vertragsärzte endgültig an die Wand und weist den Weg in eine katastrophale weitere Entwicklung“, heißt es in einer Verbandsmitteilung vom Montag.
Der BvDU wolle nun den Kampf gegen Leistungskürzungen und Budgetierung in der Gesundheitsversorgung und für vertragsärztliche Praxen für seine Mitglieder weiterführen. Vor dem Hintergrund der Streichung der Neupatientenvergütung fordern die Urologen nun angesichts „explodierender Energiekosten“ auch in den Praxen und steigenden Ausgaben eine Anpassung des Orientierungswertes um acht Prozent, einen Inflationsausgleich auch für Niedergelassene und die Aufhebung der Budgetierung von Leistungen.
Kundgebungen in Hessen und Brandenburg
Zusammen mit weiteren Verbänden und Akteuren finde am 7. Dezember (in Hessen zusätzlich auch am 30.November) ein Aktionstag statt, um auf die „prekäre Lage der Ärztinnen und Ärzte aufmerksam zu machen und Patientinnen und Patienten aufzuzeigen, wie sich ihre Versorgung dramatisch verschlechtern würde, wenn weiter Praxen aufgegeben würden.“ Urologische Praxen seien seitens des BvDU mit Informationen und zahlreichen Materialien unterstützt worden – mit Postern für das Wartezimmer sowie Handzetteln sollen Patientinnen und Patienten informiert werden, welch elementare Bedeutung die flächendeckende, ambulante und wohnortnahe medizinische Versorgung für sie habe. Patientinnen und Patienten werden gebeten, den Protest zu unterstützen, indem sie sich an ihre Bundestags-Wahlkreisabgeordneten wenden.
Unter anderem in Hessen und Brandenburg finden laut BvDU Kundgebungen statt mit Protesten gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung. In Hessen trügen zahlreiche Berufsverbände, inklusive den Kinder- und Hausärzten, die Proteste ann beiden Aktionstagen mit.