Rhön will geschluckt werden

Die Mega-Fusion der Klinikkonzerne Rhön und Fresenius rückt näher: Jetzt hat Rhön seinen Aktionären empfohlen, das Angebot anzunehmen. Doch der Deal könnte immer noch scheitern - vor allem wenn sich Mitbewerber einmischen.

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Die Einrichtungen der Rhön-Klinikum AG könnten schon bald zu Fresenius gehören.

Die Einrichtungen der Rhön-Klinikum AG könnten schon bald zu Fresenius gehören.

© Karl-Josef Hildenrand / dpa

BAD NEUSTADT/SAALE (ck). Der Vorstand der Rhön-Klinikum AG hat seinen Aktionären einstimmig empfohlen, das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot des Fresenius-Konzerns anzunehmen.

Die Bad Homburger hatten 22,50 Euro je Aktie in bar oder insgesamt 3,1 Milliarden Euro geboten. Das Angebot gilt bis zum 27. Juni.

Die Übernahme könnte aber noch scheitern. Der Fresenius-Konzern braucht nämlich 90 Prozent plus eine Aktie des gezeichneten Rhön-Grundkapitals. Bei Rhön Klinikum gilt eine Sperrminorität von zehn Prozent.

Das Unternehmen weist in einer Mitteilung darauf hin, dass dies eine hohe Hürde darstellen könnte: "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Angebot an dieser Mindestannahmeschwelle scheitert."

Dies könnte beispielsweise der Fall sein, wenn andere Wettbewerber Rhön-Aneilscheine aufkaufen. Zudem könne es erst nach der Freigabe durch die kartellrechtlichen Aufsichtsbehörden zu einem Vollzug des Angebots kommen.

Zusammenführung mit Helios geplant

Durch einen Zusammenschluss entstünde der europaweit größte private Klinikbetreiber, dessen gemeinsames Kliniknetzwerk von rund 75 Prozent der Bevölkerung in Deutschland innerhalb einer Stunde erreicht werden könnte, begründete Rhön-Vorstandschef Wolfgang Pföhler die Empfehlung.

Ferner eröffneten sich bei einem Zusammenschluss neue Gestaltungsmöglichkeiten für den Auf- und Ausbau von medizinischen Versorgungsstrukturen über Sektorengrenzen hinweg. Den Angebotspreis für die Aktie bezeichnete Pföhler als angemessen.

Fresenius will das Rhön-Klinikum, das 53 Krankenhäuser und 39 MVZ betreibt, mit dem eigenen Klinikunternehmen Helios zusammenführen. Bereits am 24. Mai hatten die Vorstände von Rhön Klinikum und Fresenius eine Grundsatzvereinbarung zur Sicherung der Arbeitnehmerinteressen geschlossen.

Im Falle einer Fusion würden Mitarbeiter beider Unternehmen stets fair und gleich behandelt, heißt es.

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 29.05.201214:01 Uhr

"Push-Up"... ? äh, Rhön !

Heute werden Aktienkurse der RHÖN-KLINIKUM AG mit 22,00 EUR notiert. Noch Mitte Dezember 2011 lag der Aktienwert deutlich unter 14 € pro Stück (ISIN: DE0007042301 / WKN: 704230 / Symbol: RHK).

Kein Wunder, dass der Rhön-Vorstand die Übernahme empfiehlt. Hält doch Rhön Gründer Eugen Münch und Aufsichtsrats-Chef mit seiner Ehefrau 12,45 Prozent der Aktien. Bei der Gesamtkaufsumme von 3,1 Milliarden Euro würden sich knapp 386 Millionen Euro als Erlös ergeben. Da versucht man gerne, durch positive Stimmungsmache den Übernahmekurs bis 27. Juni 2012 noch zu "pushen".

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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