Private Krankenversicherung

SDK entdeckt die Ärzteschaft für sich

Die Süddeutsche Krankenversicherung (SDK) will Ärztinnen und Ärzte als Kundinnen und Kunden gewinnen und setzt dabei auf einen deutlichen Rabatt auf die Beiträge.

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Fellbach. Die Süddeutsche Krankenversicherung (SDK) will sich verstärkt auf einzelne Zielgruppen konzentrieren und macht dabei den Anfang in der Ärzteschaft. Unter dem Motto „Die Allerärzte Wahl“ soll in den nächsten Tagen eine Marketingkampagne über alle Vertriebswege und über die sozialen Medien beginnen.

„Wir haben keinen speziellen Ärztetarif, sondern arbeiten mit einem Beitragsrabatt“, erläuterte Vertriebsvorstand Olaf Engemann in einer Online-Pressekonferenz. Der Rabatt für Ärzte beträgt zurzeit stolze 20 Prozent.

Die SDK hat nach seinen Angaben verschiedene Arztgruppen befragen lassen und eine positive Resonanz erhalten. Der Versicherer will die Policen über sein breites Vertriebsnetz an die Ärztinnen und Ärzte bringen. Er arbeitet mit einem Ausschließlichkeitsvertrieb, kooperiert aber auch regional mit den Volks- und Raiffeisenbanken sowie mit Maklern. Gerade bei Maklern gebe es ein Interesse an einer Ausrichtung auf Ärzte, sagte Engemann.

Die SDK hatte Ende 2023 rund 146.000 Vollversicherte, ein Jahr zuvor waren es noch 2.000 mehr. Wie andere Versicherer auch leidet die SDK darunter, dass sie einen vergleichsweise alten Bestand hat und den Verlust von Kundinnen und Kunden durch Tod nicht durch Neugeschäft kompensieren kann.

Die Leistungsausgaben steigen stärker als die Beitragseinnahmen

In der Zusatzversicherung konnte das Unternehmen dagegen zulegen. Ein Schwerpunkt der SDK ist die betriebliche Krankenversicherung, bei der Arbeitgeber für ihre Belegschaften private Zusatzversicherungen abschließen. Ende 2023 waren über 3.081 Gruppenverträge 144.689 Personen versichert. Im Jahr zuvor waren es 135.144 Personen in 2.970 Verträgen.

Die Prämieneinnahmen legten um 3,7 Prozent auf 977 Millionen Euro zu. Deutlich stärker als die Prämieneinnahmen erhöhten sich die Leistungsausgaben, und zwar um 8,6 Prozent auf 667 Millionen Euro. Dabei gab es Steigerungen in allen Leistungsarten, Haupttreiber waren aber der stationäre Sektor und die Pflege.

Die 8,6 Prozent lägen über dem langjährigen Durchschnitt der Beitragssteigerungen im Gesundheitswesen, sagte Betriebsvorstand Gerd Sautter. „Wir gehen deshalb davon aus, dass im nächsten Jahr die Beiträge steigen werden.“ Für Einzelheiten sei es aber noch zu früh. (iss)

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