Nach der Übernahme

Stada streicht Dividende zusammen

Nach der milliardenschweren Übernahme durch Finanzinvestoren streicht Stada die Dividende für seine Aktionäre kräftig zusammen.

Veröffentlicht:
OTC-Produkte, Generika und Spezialpharmazeutika inklusive Biosimilars – auf diese drei Säulen baut Stada für die Zukunft.

OTC-Produkte, Generika und Spezialpharmazeutika inklusive Biosimilars – auf diese drei Säulen baut Stada für die Zukunft.

© Stada / Rolf Oeser

BAD VILBEL. Um im Wettbewerb mithalten zu können, müsse mehr in Forschung, neue Produkte und Technologien sowie Märkte investiert werden, erklärte der Arzneihersteller am Donnerstag in Bad Vilbel. Die Dividende für 2017 soll auf 11 Cent je Aktie fallen – weniger als ein Sechstel als im Vorjahr (72 Cent). Mit dem übrigen Gewinn von 54 Millionen Euro soll das Kapitalpolster gestärkt werden.

Im vergangenen Geschäftsjahr konnte der Grippostad-Hersteller den Umsatz mit rezeptfreien Markenprodukten und Nachahmerarzneien kräftig steigern. Der Erlös stieg um acht Prozent auf gut 2,3 Milliarden Euro. Vor allem Nachahmermedikamente in Belgien, Italien und Serbien verkauften sich ebenso wie Markenprodukte in Russland gut.

Der Gewinn sank indes wegen Beratungskosten für die Übernahme und Abfindungen um 1 Prozent auf 85,3 Millionen Euro. Bereinigt, etwa um Steuereffekte und die Übernahmekosten, stieg er um 10 Prozent auf knapp 196 Millionen Euro.

Der scheidende Vorstandschef Claudio Albrecht stellte in Frankfurt nicht nur die Bilanz für 2017 vor, sondern auch eine neue Strategie für den Konzern.

Albrecht hat bereits begonnen, den Vertrieb effizienter zu machen und den Verkauf wichtiger Medikamente zurück ins eigene Haus zu holen. Zudem will der MDAX-Konzern erfolgreiche Medikamente auf neue Märkte bringen und auch per Übernahmen wachsen. Zuletzt hatte der Konzern trotz Kosten für die Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven Gewinn und Umsatz ausgebaut. Sowohl bei Nachahmermedikamenten als auch bei rezeptfreien Markenprodukten wie Grippostad oder der Sonnenmilch Ladival gab es Zuwächse. Die Finanzinvestoren Bain und Cinven hatten den MDax-Konzern im vergangenen Sommer für 5,3 Milliarden Euro übernommen.

"Wir verfolgen künftig eine 3-Säulen-Strategie bestehend aus verordnungsfreien OTC-Produkten, Generika und Spezialpharmazeutika inklusive Biosimilars. Bei Letzteren wird der Fokus auf den Bereichen Onkologie, zentrales Nervensystem (ZNS), Diabetes und Ophthalmologie liegen", kündigte nun Albrecht an. Deutlich erhöht werden sollen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (R&D) von durchschnittlich 6 Prozent des Umsatzes in 2016/2017 auf 8 Prozent des Umsatzes im Zeitraum 2018 bis 2020.

Die neue Strategie wird Albrecht aber nur einleiten. Er tritt zum 1. September von der Spitze ab und wechselt auf eine Position im Konzern. Auf ihn folgt Peter Goldschmidt vom Arzneihersteller Sandoz, einer Tochter des Schweizer Pharmariesen Novartis. (dpa/run)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Welche Endpunkte sind patientenrelevant?

Patientenrelevanz: Ein Kommentar aus juristischer Sicht

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

MVZ

Augenärzte stellen sich gegen Investoren mit Marktmacht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken