Kommentar zum IGeL-Monitor
Subtile IGeL-Sticheleien
Subtil versteht es der vom Spitzenverband der Kassen betriebene IGeL-Monitor, gegen Ärzte und ihre vermeintlich hinterlistigen IGeL-Aktivitäten zu sticheln.
Seit die Online-Plattform mit ihren Informationen zu Selbstzahlerleistungen in der Praxis vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde, nutzt der IGeL-Monitor seine mediale Macht, um publikumswirksam vor wissenschaftlich angeblich nicht belegbarem Nutzen verschiedener IGeL zu warnen, Verbraucherschützer bewegen sich im selben Fahrwasser.
Nun hält der IGeL-Monitor für alle seine bewerteten Selbstzahlerleistungen je ein "Merkblatt für das Praxisgespräch" vor, auf dem die aus seiner Sicht wichtigsten Erkenntnisse zum jeweiligen Nutzen vermerkt sind - als Basis für das Gespräch mit dem Arzt.
Für Ärzte bedeutet das, dass sie in Zukunft - finden die Merkblätter, die auch über Kassen und Verbraucherzentralen vertrieben werden sollen, Anklang - noch mehr Zeit in IGeL-Aufklärungsgespräche investieren müssen.
Denn sie müssen die aus ihrer Sicht defizitäre Bewertung einer IGeL, hinter deren Nutzen sie stehen, en détail erklären. Gibt es in Praxen stressige Situationen mit einem Merkblatt, steht der IGeL-Monitor sicher gleich wieder auf der medialen Matte - und prangert Missstände in IGeL-Praxen an.