Digitalisierung
TI-Anbindung von Reha-Einrichtungen: Finanzierungsvereinbarung steht
Viele Reha-Einrichtung haben laut gematik bereits eine Digitalisierungsstrategie, die meisten befinden sich aber noch am Anfang der Umsetzung. Mit der Finanzierungsvereinbarung soll die Digitalisierung jetzt auch im Reha-Bereich vorankommen.
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Die Digitalisierung im Reha-Bereich kommt langsam voran. Mit der Anbindung an die Telematikinfrastruktur bekommen die Reha-Einrichtungen einen sektor- und systemübergreifenden Zugang zu digitalen Anwendungen.
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Berlin. Die Digitalisierung im Reha-Bereich kommt langsam voran. Bis dato haben laut gematik 72 Einrichtungen einen TI-Zugang. Derzeit befindet sich die Finanzierungsvereinbarung zur Kostenerstattung für die Anbindung der Reha-Einrichtungen an die TI im Unterschriftenverfahren und tritt nach Abschluss in Kraft, heißt in einer Mitteilung der gematik am Dienstag.
„Mit einem Stapel medizinischer Unterlagen unterm Arm in die Reha: die Zeiten gehören hoffentlich bald der Vergangenheit an. Mit der bevorstehenden Finanzierungsvereinbarung erhalten Reha- und Vorsorgeeinrichtungen eine Regelung, zu welchen Konditionen sie sich an die Telematikinfrastruktur anbinden können. Damit bekommen sie einen sektor- und systemübergreifenden Zugang zu digitalen Anwendungen. Mit dem KIM-Dienst etwa geht dann der Austausch mit anderen Professionals im Gesundheitswesen lückenlos – elektronisch, ohne Stau im Faxgerät, Hinterhertelefonieren oder unsicherem Versand. Später kann der TI-Messenger die schnelle Direktkommunikation unterstützen. Das kommt den Menschen, die in den Einrichtungen behandelt werden, und denen, die dort arbeiten, gleichermaßen zugute“, so gematik-CEO Dr. Markus Leyck Dieken.
Mehrheit der Reha-Einrichtungen hat Digitalisierungsstrategie
Laut Ergebnis einer Online-Befragung zur Digitalisierung in den Rehaeinrichtungen in Bayern hat die Mehrheit eine Digitalisierungsstrategie. Die meisten befinden sich aber noch am Anfang der Umsetzung.
Wie der Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI) praktisch funktioniert, haben fünf Reha-Kliniken und 20 niedergelassene Hausärzte im Rahmen des vom Freistaat Bayern geförderten und von der OTH-Regensburg zusammen mit Monks – Ärzte im Netz GmbH durchgeführten Forschungsprojekts „Reha-/TI-Konsil“ getestet. Einige Reha-Kliniken haben dabei Erfahrungen mit KIM (Kommunikation im Medizinwesen) gemacht. Das Feedback aus der Praxis zeige, dass im stationären bzw. im Reha-Bereich noch Aufholbedarf bei der Digitalisierung besteht. Inzwischen läuft bereits ein Folgeprojekt. Auch dieses werde wieder von der bayerischen Staatsregierung gefördert, heißt es in der Mitteilung der gematik.
Bayerisches Pilotprojekt macht Schule
Eruiert wurde auch eine Konsil-Anwendung für den Austausch medizinischer Informationen zwischen niedergelassenen Hausärzten und Reha-Kliniken. Dabei ging es sowohl um die Vorbereitung als auch um die Begleitung und Nachsorge einer Reha-Maßnahme.
Aus dem Projekt, das im vergangenen Jahr abgeschlossen wurde, ist ein Leitfaden entstanden. Das Handout soll anderen Einrichtungen bundesweit den Einstieg in die digitale Medizin erleichtern. Die Deutschen Krankenhaus TrustCenter und Informationsverarbeitung GmbH (DKTIG), die die benötigten TI-Smartcards für Reha- und Vorsorgeeinrichtungen bereitstellt, hat den Leitfaden veröffentlicht. (eb)