Satzungsleistungen

Techniker Krankenkasse übernimmt RSV-Prophylaxe für Säuglinge

Für Säuglinge in Risikogruppen zahlt die Techniker Krankenkasse als erster gesetzlicher Kostenträger die Vorsorge gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) mit dem neuen Antikörper Nirsevimab.

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Kranke Säuglinge haben ein erhöhtes Risiko für eine RSV-Infektion.

Kranke Säuglinge haben ein erhöhtes Risiko für eine RSV-Infektion.

© GOLFX / Getty Images / iStock

Hamburg. Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) erhalten die RSV-Prophylaxe für Säuglinge in Risikogruppen als Satzungsleistung. Das teilte die Hamburger Ersatzkasse am Donnerstag mit. Die neue Vorsorgeoption mit dem Antikörper Nirsevimab (Beyfortus®) ist kürzlich auch in Deutschland eingeführt worden, bislang aber keine GKV-Regelleistung. Ein entsprechender Beschluss des G-BA stehe noch aus, erläutert die TK.

„Da die RSV-Saison in der Regel im Oktober startet, wollten wir für unsere Versicherten schnell Klarheit schaffen“, so Dominik Kruchen, alternierender Vorsitzender des TK-Verwaltungsrats. „Eltern von Frühgeborenen oder erkrankten Säuglingen haben nun eine weitere Möglichkeit, ihre Kinder zu schützen.“

Verordnung auf normalem Kassenrezept

Die TK übernehme die Kosten der Immunisierung mit Nirsevimab bis zur Vollendung des 6. Lebensmonats (Frühgeborene) oder bis zum 12. Lebensmonat (bei Immunschwäche oder schweren Herz- oder Lungenerkrankungen). Die Satzungsleistung ist zunächst noch vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) zu genehmigen. Damit Eltern nicht in Vorleistung gehen müssen, sollen Ärzte das Arzneimittel auf einem normalen Kassenrezept (Muster 16) verordnen; die KVen seien entsprechend informiert worden, versichert die Kasse. Sollten Eltern dennoch zunächst die Kosten selbst übernehmen, würden sie „im Anschluss von der TK erstattet“.

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Nirsevimab wurde gemeinsam von Sanofi und AstraZeneca entwickelt. In der Lauer-Taxe wird das Präparat aktuell mit einem Verkaufspreis von 1.350 Euro (sowohl für die 50mg-Dosis als auch die 100mg-Dosis) gelistet. Es muss pro Saison nur einmal gespritzt werden und ist damit erheblich günstiger als die bisher verfügbare RSV-Immunisierung mit dem Antikörper Palivizumab (Synagis®). Palivizumab muss pro RSV-Saison monatlich gespritzt werden, womit sich die Kosten etwa bei fünfmonatiger Gabe der 100mg-Dosis auf über 7.000 Euro summieren. (cw)

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