Totes Mädchen in Bremer Klinikum - Staatsanwalt ermittelt
Wieder ein Todesfall im Bremer Klinikum Mitte: Ein eineinhalbjähriges Mädchen starb an einer bakteriellen Infektion. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
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Wieder gerät das Klinikum Bremen-Mitte wegen eines Todesfalls in die Schlagzeilen.
© Ingo Wagner /dpa
BREMEN (cben / dpa). Im Bremer Klinikum Mitte, das wegen des Todes mehrerer frühgeborener Kinder in den vergangenen Monaten in der Kritik stand, ist am Dienstag ein anderthalbjähriges Mädchen an einer Meningokokken-Infektion gestorben.
Das hat eine Sprecherin des Klinikums, der "Ärzte Zeitung" bestätigt.
Nach dem Tod des Kindes haben sich die Eltern an die Polizei gewandt, die die Staatsanwaltschaft eingeschaltet hat, sagt eine Polizeisprecherin.
Die Bremer Staatsanwaltschaft hat die Akten beschlagnahmt. "Wir ermitteln gerade die Todesursache", sagt Staatsanwalt Frank Passade von der Bremer Staatsanwaltschaft. "Das Kind wird heute obduziert", sagte Passade am Freitag.
Nach Angaben der Klinik ist das Kind am Montag mit bronchialen Problemen in die Notaufnahme der Kinderklinik gekommen und wurde stationär aufgenommen. Das Mädchen habe die ganze folgende Nacht unter Beobachtung gestanden, hieß es. Als sich der Zustand des Kindes verschlechterte, sei es auf eine Kinderintensivstation verlegt worden und dort am Dienstagvormittag gestorben.
Kein Zusammenhang mit Keimausbruch im vergangenen Jahr
Ein Zusammenhang mit dem Keimausbruch auf der Frühchen-Intensivstation im vergangenen Jahr bestehe nicht. Die Infektion habe einen ungewöhnlich heftigen und schicksalhaften Verlauf genommen, sagte Klinikumssprecherin Karen Matiszick.
Zunächst sei der Zustand des Kindes stabil gewesen. Das Mädchen habe sich in einem guten Allgemeinzustand befunden, teilte die Klinik mit.
Die Vitalwerte seien regelmäßig kontrolliert worden. Steigendes Fieber in der Nacht konnte mit Medikamenten gesenkt werden. Am Dienstagmorgen habe sich der Zustand des Kindes dann dramatisch verschlechtert.
Totes Kind war als Frühchen zur Welt gekommen
"Am Morgen nach der Aufnahme ist das Kind gestorben." Das Kind war nach seiner Geburt als Frühchen in der Neonatologie des Bremer Klinikums versorgt worden. "Aber dieser Umstand hat nichts zu tun mit dem Tod des Mädchens", so Matiszick.
Staatsanwaltschaft und Gesundheitsbehörde wollen im Laufe des Freitags Erklärungen zum Vorfall abgeben.
Im Bremer Klinikum Mitte sind im vergangenen Jahr drei Frühgeborene auf der Intensivstation der Neonatologie am Keim Klebsiella pneumoniae gestorben. Ein abschließender Bericht des Robert Koch Institutes steht noch aus. Derzeit untersucht in Bremen ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss in die Umstände.