Personalmangel

Uniklinik Frankfurt: Dienste nach SARS-CoV-2 früher wieder möglich

Die steigenden Patientenzahlen und der Personalmangel machen dem Uniklinikum Frankfurt zu schaffen. Personal nach Corona-Nachweis darf ab sofort wieder früher in den Dienst – unter Bedingungen.

Veröffentlicht: | aktualisiert:
Universitätsklinikum Frankfurt, Theodor-Stern-Kai, Frankfurt am Main

Arbeiten mit SARS-CoV-2: Am Uniklinikum in Frankfurt reicht jetzt ein negativer Selbsttest.

© Schoening / imageBROKER / picture alliance

Frankfurt/Main. Das Universitätsklinikum Frankfurt kommt wegen vieler SARS-CoV-2-Infektionen wieder an seine Grenzen. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, dürfen nun auch positiv getestete Mitarbeitende nach einer Isolationszeit von fünf Tagen und mindestens zweitägiger Symptomfreiheit wieder arbeiten, wie der Ärztliche Direktor Professor Jürgen Graf berichtete.

„Anders als erhofft, hat sich die Lage in diesem Sommer nicht entspannt“, sagte Graf. Dafür sei allerdings auch ein negativer Antigentest notwendig, den die Mitarbeiter auch selbst machen dürften. Vorher war dies nur mit offiziellem PCR-Test möglich gewesen.

Die Zahl der COVID-19-Patienten sei aktuell auf dem Niveau von März und markiere damit auf den Normalstationen in Hessen den diesjährigen Höchststand. Auch wenn die Abgrenzung schwierig sei, könne man sagen: „Es kommen wieder mehr Patienten wegen und nicht nur mit Corona.“

Maskenpflicht und getrennte Pausen

Dazu komme ein sehr hoher Krankenstand bei Mitarbeitenden, der gerade in der Urlaubszeit besonders schwer wiege. „Durch mehr Patienten und weniger Personal kommen wir langsam wieder an die Grenze“, sagte Graf. Eine der Gegenmaßnahmen sei, dass Mitarbeiter mit einem positiven Corona-Test früher wieder arbeiten dürfen.

Wer symptomfrei sei, dürfe - unter Berücksichtigung der Freiwilligkeit - nach fünf Tagen wieder arbeiten, erklärte Graf die neue Linie von Hessens größtem Krankenhaus. Sie müssten Masken tragen und getrennt von anderen Pause machen. Graf hält das für vertretbar, „weil wir wissen, dass Übertragungen am Arbeitsplatz mit unseren Schutzmaßnahmen absolut selten sind“.

Neue Varianten aus dem Urlaub?

Die Entscheidung sei nach einer Gefährdungsanalyse auf Basis einer Risikoabwägung gefallen, erklärte Graf. Abzuwägen sei die Gefahr, dass Patienten nicht mehr versorgt werden können, mit dem Restrisiko, das die Infektion weitergegeben wird. Diese Abwägung sei klar zugunsten des Arbeiten-Könnens ausgefallen.

Graf erwartet, dass während und nach den Ferien die Zahlen weiter steigen. Es sei möglich, dass Urlauber aus anderen Ländern neue Varianten mitbrächten, von denen man nicht wisse, wie sie sich entwickeln. „Es gibt kein Gesetz, dass neue Mutanten immer weniger pathogen sind als die vorherigen.“ (dpa)

Update 25.7.: In der ursprünglichen dpa-Fassung hieß es, die Tätigkeit sei bei Symptomfreiheit möglich. dpa hat am Montag ergänzt, dass ein negativer Antigentest nötig ist.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Verband weist auf Probleme der ambulanten Versorgung hin

SpiFa: „Keine einzige Baustelle des Gesundheitswesens beseitigt“

Personalie

Neuer Chefarzt für Vinzenzkrankenhaus Hannover

Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Lesetipps
Ein Mettbrötchen

© juefraphoto / stock.adobe.com

Tödlicher Einzeller im Hirn

Fallbericht: Amöbenenzephalitis nach Verzehr von rohem Fleisch?

Ärztin misst bei einer Patientin den Blutdruck

© goodluz / stock.adobe.com

Unter 120 mmHg

Striktere Blutdruckkontrolle bei Diabetes wohl doch sinnvoll