Gesundheitswirtschaft
Verbände fordern E-Health-Zielbild für Deutschland
Angesichts der schleppenden Digitalisierung haben sich die Branchenverbände der Gesundheitswirtschaft zusammengetan. Sie fordern die Bundesregierung auf, ein E-Health-Zielbild zu entwickeln. Damit soll die Planungssicherheit für alle Beteiligten erhöht werden.
Veröffentlicht:BERLIN. In einem gemeinsamen Aufruf haben acht Verbände aus der Gesundheitswirtschaft die Initiative ergriffen. Sie fordern von der noch zu bildenden neuen Bundesregierung ein Zielbild für die E-Health-Landschaft in Deutschland in den kommenden Jahren.
Aus diesem Zielbild solle dann eine E-Health-Strategie entwickelt werden, die dann für einen Aktionsplan zur Umsetzung die Richtschnur sein soll. Das Vorhaben solle als eine der ersten Aufgaben von der neuen Regierung angegangen werden.
Beteiligt an dem Aufruf sind Verbände aus Medizintechnik, Biotechnologie, Gesundheits-IT und aus der pharmazeutischen Industrie: Bio Deutschland, BITKOM, bvitg, BVMed, SPECTARIS, VFA, VDGH und ZVEI.
Mit ihren Forderungen wollen die Verbände erreichen, dass die immer wieder stockende Digitalisierung im Gesundheitswesen eine klare Richtung bekommt.
Flächendeckender Zielplan
Das Zielbild solle in einem politisch moderierten Prozess unter Beteiligung aller Akteure ressortübergreifend erarbeitet werden und anschließend durch einen konkreten Aktionsplan flächendeckend umgesetzt werden – begleitet von einem gesellschaftlichen Diskurs zur Stärkung der Akzeptanz für digitale Innovationen über eine nationale Aufklärungskampagne.
Die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft in Deutschland könne so wesentlich gefördert werden und Deutschland wieder Anschluss an die internationale Entwicklung finden.
Durch die Digitalisierung ließen sich bestehende Prozesse in der stationären wie ambulanten Versorgung, in der Forschung und Entwicklung, in der Verwaltung und in der Anwendung für Patientinnen und Patienten im Alltag optimieren. "Durch den konsequenten Einsatz von IT in der Versorgung ergeben sich laut einer aktuellen Studie schätzungsweise 39 Milliarden Euro an Effizienzpotenzialen jährlich", heißt es in dem Aufruf weiter.
In vielen anderen Ländern Europas seien solche Zielbilder entwickelt worden. Dies führe dazu, "dass die Digitalisierung der Gesundheitssysteme schnell und erfolgreich voranschreitet, während das deutsche Gesundheitssystem in Erhebungen zum Digitalisierungsgrad hingegen regelmäßig schlecht abschneidet". (ger)