Kommentar zur Klinikplanung
Vergiftetes Lob für Qualität
Das Lob für das neue Planungskriterium bei Kliniken ist vergiftet: Behandlungsqualität und mehr Transparenz werden allerorten in höchsten Tönen gepriesen. Doch nach der Sonntagsrede kommt immer der Montagmorgen - und all die hehren Ziele, Versprechungen sind vergessen.
Qualitätsdaten? Eine Veröffentlichung nur dann, wenn alle ihre Zustimmung gegeben haben, die schlechten Ergebnisse mit Erklärungsfußnoten versehen und für den Laien möglichst unverständlich sind.
Die versprochene Transparenz ist schnell wieder vergessen, wie aktuelle Diskussionen in Hessen und in Baden-Württemberg zeigen. Beide Länder diskutieren derzeit neue Wege in der Krankenhausplanung. Und schon in den ersten Runden wird klar, wie stark das Interesse vieler am Status quo ist.
Damit ist auch deutlich, was hinter den Manuskripten der freundlichen Sonntagsreden steht: Der Verteilungs- und Interessenkampf wird heftig - und alle 16 Landesregierungen werden noch harte Konflikte ausfechten müssen.
Das neue Planungsinstrument der Qualitätsmessung entbindet Landespolitiker nicht von harten Entscheidungen. Denn kein Kommunal-Fürst wird sich wegen schlechter Daten eine Abteilung in "seinem" Klinikum widerstandslos schließen lassen.
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