Kommentar zur Netz-Politik der KVN

Verhaltener Applaus

Christian BenekerVon Christian Beneker Veröffentlicht:

Ob Niedersachsens Netzärzte applaudieren werden oder protestieren, ist noch nicht heraus. Am vergangenen Samstag haben die Vertreter der KV Niedersachsen mit großer Mehrheit beschlossen, auch solche Ärztenetze finanziell zu unterstützen, die (noch) nicht die strengen Kriterien der KBV erfüllen. Es geht um jährlich eine Million Euro aus dem Sicherstellungsfonds, für jedes Netz höchstens 50.000 Euro im Jahr.

Das dürfte kaum jemandem missfallen. Immerhin fördert die KVN, obwohl sie nicht müsste - gerade im Flächenland Niedersachsen mit bald vielen weißen Flecken in der Versorgungslandschaft ein richtiger Schritt.

Allerdings: Wer mitmachen will, soll die KV ins Haus lassen und sie bei Verhandlungen mit den Kassen und der Abrechnung beteiligen. Sogar ein gedeihliches Miteinander sollen die Netzärzte versichern - schriftlich. Das Vertrauen der KVN in die Netz-Kollegen scheint begrenzt zu sein.

Mit der gewählten Lösung hat sich die KVN zugleich gegen ein eigenes Netz-Budget entschieden und damit den Ball flach und sich den Ärger so manches Mitglieds vom Hals gehalten. Denn vielleicht wäre ein Budget durch den Vorwegabzug teurer als die Fondslösung geworden. Die Netzärzte des Landes werden wohl applaudieren. Aber nicht so laut.

Lesen Sie dazu auch: KV Niedersachsen: Ärztenetze werden großzügig gefördert

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Interview

Radiologen zur Herz-CT: „Wir haben jetzt neue Behandlungspfade“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung