Parlamentarischer Abend der Gesundheitshandwerke
Versorgung oder Dokumentation? Gesundheitshandwerke lassen ihren Bürokratiefrust raus
Nicht jede Dokumentationsanforderung und nicht jedes zusätzliche Formular bietet aus Sicht des Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks einen Mehrwert für die Patientensicherheit.
Veröffentlicht:Berlin. Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, will die Unternehmen der Gesundheitshandwerke, wie Augenoptiker, Hörakustiker, Orthopädietechniker und Zahntechniker, von der großen Bürokratielast entlasten.
„Die Gesundheitshandwerke ächzen unter den bürokratischen Lasten und den in nahezu allen Bereichen gestiegenen Kosten. Es ist höchste Zeit für spürbare Entlastungen. Dazu werden wir anstelle der bisherigen Misstrauenskultur eine neue Kultur des Vertrauens brauchen. Viele mittelständische Unternehmen erleben seit Jahren immer neue rechtliche Vorgaben, Hürden und Auflagen. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich solche Belastungen auf die Versorgung niederschlagen“, führte Sorge dazu am Dienstagabend in Berlin bei einem Parlamentarischen Abend der Arbeitsgemeinschaft der Gesundheitshandwerke aus, wie diese am Mittwoch mitteilten.
Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), betonte zur Eröffnung der Veranstaltung im Haus der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), dass die immer umfangreicher werdende Bürokratie im Gesundheitswesen die Betriebe der Gesundheitshandwerke zunehmend belaste und deren Arbeit erschwere: „Das Gesundheitssystem ist ein streng regulierter Bereich. Aber nicht jede Dokumentationsanforderung, nicht jedes zusätzlich ausgefüllte Formular bietet einen Mehrwert für die Patientensicherheit. In Zeiten des Fachkräftemangels muss sich die Politik zwischen der Arbeit am Patienten oder der Arbeit für den Aktenordner entscheiden.“
Der Parlamentarische Staatssekretär aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG), Edgar Franke, ergänzte in seinem Redebeitrag: „Wenn alle so innovativ wären wie unsere Gesundheitshandwerker, wäre die Zukunft der deutschen Wirtschaft gesichert. Wir müssen uns aber bemühen, die notwendige Bürokratie auf ein gesundes Maß zu reduzieren, damit deren Innovationen auch bei den Menschen ankommen können.“ (eb)