Viele Klinikärzte fühlen sich ausgebrannt

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HAMBURG (di). Fast jeder dritte Klinikarzt ist Burnout-gefährdet. Nach einer Studie des Hamburger Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) sind Kollegen aller Fachrichtungen und alle Hierarchieebenen betroffen.

Eine Zunahme der Bürokratie, der wachsende ökonomische Druck in der Patientenversorgung, die Arbeitsverdichtung, aber auch die Einkommenssituation - diese Punkte nannten Ärzte in ihren Kommentaren in der Studie als Gründe für Burnout.

Demnach ist das Burnout-Risiko offenbar quer durch alle Fachrichtungen deutlich gestiegen - im Vergleich zu einer Studie von 1997 um rund 50 Prozent. Auch der Vergleich zu anderen Berufsgruppen lässt aufhorchen. Studien zwischen 1997 und 2006 für Richter, Architekten, Erzieher und Lehrer sehen in diesen Gruppen zwischen fünf und 19 Prozent Burnout-Gefährdete, also deutlich weniger als bei Ärzten.

Besonders in den Häusern der privaten Asklepios-Kliniken fühlen sich Ärzte vom Burnout bedroht (rund 35 Prozent), der Anteil der gefährdeten Kollegen im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf liegt bei 31 Prozent, in den gemeinnützigen Häusern ist der Anteil mit 25 Prozent deutlich niedriger.

Weitere Ergebnisse: Männer fühlen sich stärker gefährdet als Frauen. Besonders unter Oberärzten ist das Burnout-Risiko hoch, am geringsten bei Chefärzten. Zugleich zeigt die Studie, dass die wöchentliche Arbeitszeit keinen Rückschluss auf die Burnout-Gefährdung zulässt. Im Vergleich zu 1997 ist die Arbeitszeit deutlich zurückgegangen. Dies betrifft alle Fach- und Hierarchiegruppen, mit jeweils einer Ausnahme. Gynäkologen und Chefärzte gaben an, heute im Vergleich zu früher mehr zu arbeiten. Bei allen Trägern ging die wöchentliche Arbeitszeit auf unter 60 Stunden zurück, im Durchschnitt liegt sie bei rund 56 Stunden.

Für die Studie hatte das ZfAM im Sommer 2007 jedem zweiten Hamburger Krankenhausarzt Fragebögen geschickt (insgesamt 2140). Die Rücklaufquote betrug 48 Prozent.

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