MFA-Azubi-Zahlen
Virchowbund: Kassen sollen für ordentliche MFA-Gehälter in Praxen aufkommen!
Die MFA-Azubi-Zahlen sind rückläufig. Der Virchowbund warnt vor einem akuten Fachkräftemangel in Praxen, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht ändern sollten.
Veröffentlicht:Berlin. 2022 haben sich laut einer Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) 16.656 junge Menschen für eine Ausbildung zum bzw. zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) entschieden. Damit wurden rund 500 Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen als noch 2021, obwohl der Bedarf an medizinischen Fachkräften gerade in den Praxen ungebrochen hoch ist.
Der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte (Virchowbund) befürchtet daher negative Auswirkungen auf die zukünftige ambulante Versorgung, denn immer weniger jungen MFA stünden immer mehr und ältere Patienten gegenüber, die umfangreiche Versorgung in den Arztpraxen benötigten.
Verschärft werde der Fachkräftemangel noch dadurch, wie der Virchowbund am Donnerstag mitteilte, dass immer mehr MFA mit Berufserfahrung den Beruf und damit die Versorgung für immer verließen – nicht wenige in Richtung Kassen, die das doppelte Gehalt böten.
4-Tage-Woche für Praxen soll MFA halten helfen
Der Virchowbund fordert, dass Tarifsteigerungen bei den MFA-Gehältern unmittelbar von den Kassen refinanziert werden. Außerdem müsste Bürokratie abgebaut und eine 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich ermöglicht werden. „Arztpraxen, die eine 4-Tage-Woche einführen, haben einen echten Vorteil im harten Wettbewerb mit den Kliniken und Kassen um Fachkräfte“, so Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes. Jüngste Umfragen zeigen, dass 75 Prozent aller Praxen große Probleme haben, Fachpersonal zu finden.
Fachärzteverband
SpiFA bringt Vier-Tage-Woche erneut ins Gespräch
Die Sächsische Landesärztekammer forderte am Donnerstag ebenfalls mit Bezug auf die aktuellen MFA-Azubi-Zahlen erneut den steuerfinanzierten Corona-Bonus für MFA. (eb)