Debeka

Vorerst kein Rabatt für Datensammler

Prämien gegen gute Fitness-Daten aus der App? Für die Debeka ist das derzeit kein Thema. Das PKV-Unternehmen prüft allerdings Optionen.

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KOBLENZ. Die Einführung von Tarifen, die über Apps, Fitnessarmbänder oder andere Wearables gesundheitsbewusstes Verhalten belohnen, ist für die Debeka zurzeit kein Thema. Beitragsnachlässe für Gesunde würden am Ende dazu führen, dass kranke Menschen ihre Beiträge nicht mehr bezahlen können, warnt Debeka-Chef Uwe Laue.

"Wir wollen Tarife mit großen Kollektiven schaffen", betonte er auf der Jahrespressekonferenz in Koblenz. Nur in solchen Tarifen könnten die Beiträge stabil gehalten werden.

Es sei schwierig solche Angebote mit den Prinzipien der Krankenversicherung in Einklang zu bringen, sagte auch Vorstand Roland Weber. Das heiße aber nicht, dass sich der PKV-Marktführer den neuen technischen Möglichkeiten verschließe.

"Wir prüfen, ob wir die Versicherten in den ganz normalen Tarifen dabei unterstützen können, bestimmte Krankheiten gar nicht erst zu bekommen oder besser mit Krankheiten umzugehen." In den USA und Israel gebe es etwa gute Erfahrungen mit einer App für Patienten mit Depressionen, berichtete Weber.

Laue verwies darauf, dass es mit dem System der Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit bei der Debeka und anderen PKV-Unternehmen schon lange eine Möglichkeit gibt, gesundheitsbewusstes Verhalten zu belohnen. Im vergangenen Jahr habe die Debeka auf diesem Weg an 436.000 Versicherte insgesamt 360 Millionen Euro ausgezahlt.

Seit Januar 2013 nimmt der Versicherer Angestellte und ihre Familienangehörigen bei einem Wechsel von der GKV in die PKV auch dann auf, wenn sie schwere Vorerkrankungen haben.

Die Risikozuschläge werden auf 30 Prozent begrenzt. Bislang sind auf diesem Weg 146 Personen gekommen, die bislang als "unversicherbar" galten. Das sei angesichts des großen Bestands für das Unternehmen kein großes Risiko, betonte Weber.

Einige Unternehmen sind dem Beispiel der Debeka gefolgt. Der Imagegewinn für die Branche sei beträchtlich, wenn der Vorwurf der Rosinenpickerei nicht mehr greife, sagte Laue. "Die Diskussion ist aus den Medien raus." (iss)

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