Einweihung
Ypsomed lockt Politprominenz nach Schwerin
Im Osten nichts als Industriebrachen? Von wegen: Die Schweizer Ypsomed AG produziert in Mecklenburgs Norden künftig Insulintechnik.
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Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn legte bei der Einweihung der neuen Ypsomed-Produktion in Schwerin Hand an.
© Jens Büttner / dpa
SCHWERIN. Der Schweizer Medizintechnikhersteller Ypsomed erweitert seine Kapazitäten mit einem Werksneubau in Schwerin.
Am Donnerstag fand nach zweijähriger Bauzeit die Einweihung des neuen Betriebes im Beisein prominenter regionaler und überregionaler Politiker statt; Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Landeswirtschaftsminister Harry Glawe ließen es sich nicht nehmen, persönlich vorbeizuschauen.
Rund 100 Millionen Euro haben die Schweizer investiert, um auf 2,4 Hektar Gebäudefläche künftig Injektions- und Infusionssysteme für Insulinpumpen herzustellen, zu verpacken und auslieferungsfertig zu lagern.
„Ideale Rahmenbedingungen“
„Nach dem Vollausbau unserer Schweizer Standorte schaffen wir mit dem neuen Produktionswerk die nötige Kapazitätserweiterung, um unser Wachstum über die nächsten Jahre sicherzustellen.
Der Standort in Nordostdeutschland bietet dafür ideale Rahmenbedingungen, vor allem was qualifizierte Arbeitskräfte betrifft“, kommentiert Konzernchef Simon Michel, den Schritt nach Schwerin.
Zunächst würden hier 150 Arbeitsplätze geschaffen, die einer Mitteilung zufolge „mit steigender Auslastung auf über 200 ausgebaut werden könnten“. Ypsomed geht auf die 1984 in Burgdorf bei Bern gegründete Disetronic zurück. 2003 wurde das Unternehmen an Roche verkauft, die sich vor allem für die Insulinpumpen interessierten.
Disetronic-Gründer Willy Michel, heute Verwaltungsratspräsident, behielt die Injektionstechnik, die zur „Ypsomed“ firmierte. 2004 ging Ypsomed an die Börse. In der Folgezeit wurden auch wieder eigene Insulinpumpen produziert.