Bearbeitung dauert

Zahl der Anerkennungsanträge von ausländischen Fachkräften gestiegen

In Berlin ist die Zahl der Anerkennungsanträge von Fachkräften aus dem Ausland deutlich gestiegen. In den Pflegeberufen habe es sogar einen Anstieg um 100 Prozent gegeben, so das Landesamt für Gesundheit und Soziales.

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Besonders in Pflegeberufen stieg die Zahl der Anerkennungsanträge ausländischer Fachkräfte in Berlin.

Besonders in Pflegeberufen stieg die Zahl der Anerkennungsanträge ausländischer Fachkräfte in Berlin.

© Christoph Schmidt / dpa

Berlin. Die Zahl der Anerkennungsanträge von ausländischen Fachkräften ist im Gesundheitsbereich in Berlin im vergangenen Jahr stark gestiegen - vor allem von Fachkräften aus der Ukraine. Im Vergleich zu 2021 seien 45 Prozent mehr Anträge auf Anerkennung einer Berufsqualifikation eingegangen, teilte die Sprecherin des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso), Silvia Kostner, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Mit insgesamt 2500 Anträgen sei ein neuer Rekord erreicht worden. In den Pflegeberufen habe es sogar einen Anstieg um 100 Prozent gegeben: Von knapp 400 Anträgen im Jahr 2021 auf mehr als 800 im Jahr 2022.

Mehr Personal zur Bearbeitung nötig

Für dieses Jahr rechnet die Behörde mit einem weiteren Anstieg der Anträge. Bisher gingen für den Gesundheitsbereich monatlich im Schnitt 300 Anträge von Fachkräften aus dem Ausland ein. Davon entfallen laut Landesamt gut ein Drittel auf Pflegefachkräfte. „Die Gesellschaft kann sehr froh sein, dass wir diesen Anstieg haben, weil es einen extremen Mangel an Pflegekräften und auch in anderen Gesundheitsberufen gibt“, sagte Kostner. Allerdings brauche es mehr Personal, um die Anträge schnell genug bearbeiten zu können.

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Vergangenes Jahr hätte die Bearbeitung etwa sieben Monate gedauert. Dieses Jahr könne die Bearbeitung bis zu 14 Monate beanspruchen. „Wir brauchen dringend die aktive Mitarbeit der Antragstellenden“, sagte Kostner. Oft ziehe sich die Bearbeitungsdauer auch deswegen in die Länge, weil fehlende Unterlagen verzögert eingereicht würden - etwa Nachweise über Sprachkenntnisse oder den Erwerb von Zusatzqualifikationen.

Derzeit gibt es Kostner zufolge für die Bearbeitung der Anträge von über 25 Gesundheitsberufen 16 Stellen. Um die Anträge in einem zeitlich angemessenen Rahmen zu erledigen, würden mindestens 15 weitere Stellen benötigt.

Auch Gesundheitssenatorin Dr. Ina Czyborra (SPD) sieht Handlungsbedarf: „Die Schaffung von zusätzlichen Beschäftigungspositionen im Lageso und die kurzfristige Einarbeitung von Mitarbeitern ist schon ein Schritt, den wir jetzt gehen sollten oder müssen, sagte sie im dpa-Interview.

Viele Krankenhäuser in Berlin sind auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. „Die Gewinnung ausländischer Pflegekräfte ist ein zentrales Element für die Fachkräftesicherung in der Pflege“, teilte die Berliner Krankenhausgesellschaft auf Anfrage mit. Nicht selten geschehe es, dass Antragsteller wegen der langen Wartezeiten in andere Bundesländer oder Staaten gingen. Verzögerungen seien daher inakzeptabel. (dpa/bb)

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