In 15 Jahren fast jede vierte Apotheke geschlossen

Apothekensterben in Baden-Württemberg hält an

Veröffentlicht:
Ende des Jahres 2024 gab es 530 Apotheken weniger als ein Jahr zuvor, hat die ABDA gemeldet. In Baden-Württemberg trifft es vor allem ländliche Gebiete. (Archivbild)

Ende des Jahres 2024 gab es 530 Apotheken weniger als ein Jahr zuvor, hat die ABDA gemeldet. In Baden-Württemberg trifft es vor allem ländliche Gebiete. (Archivbild)

© ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände

Stuttgart. Wer eine Apotheke in Baden-Württemberg sucht, muss dafür unter Umständen immer weitere Wege auf sich nehmen. Ihre Zahl ist zum Ende des vergangenen Jahres auf 2.152 geschrumpft, wie eine Sprecherin der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg in Stuttgart sagte.

70 Apotheken hätten 2024 für immer geschlossen. Nur vier neue seien eröffnet worden. In den letzten 15 Jahren sei die Zahl der Apotheken um mehr als 20 Prozent gesunken.

Im Notfall ein Problem

„Besonders betroffen sind ländliche Regionen, in denen Apotheken als wichtige Anlaufstellen für Gesundheitsfragen und persönliche Beratung fungieren“, hieß es in einer Mitteilung. „Insbesondere in Notfällen wird dort die Versorgung herausfordernder.“ Leidtragende seien die Patienten und Patientinnen.

Kammerpräsident Martin Braun mahnte die Politik: „Die kontinuierliche Abnahme der Apotheken gefährdet nicht nur die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln, sondern stellt auch eine enorme Mehrbelastung für die verbleibenden Apotheken dar.“

Kammerpräsident: Seit 20 Jahren unverändertes Honorar

Unter anderem müsse das seit 20 Jahren nahezu unveränderte Honorar für die Leistungen der mehr als 13.000 Apothekerinnen und Apotheker im Land angepasst werden. Zudem beklagt auch diese Branche zu viel Bürokratie.

Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt seit Jahren. Zu den Gründen zählen Kostendruck und Probleme bei der Nachfolgesuche, wenn Inhaber oder Inhaberinnen von Apotheken in den Ruhestand gehen.

Mangels Verdienstmöglichkeiten ziehe es qualifizierte Menschen in die Industrie oder Krankenhausapotheken, beklagt die Apothekervereinigung ABDA. Mit einem Rückgang um drei Prozent auf 17.041 Apotheken sei die Zahl der Apotheken in Deutschland Ende 2024 auf den niedrigsten Stand seit fast 50 Jahren gefallen. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Leere Wartezimmer: Vor allem alte Menschen und chronisch Kranke, haben sich als Risikopatienten zeitweise nicht mehr in die Praxen getraut.

© ArtmannWitte / Alamy / mauritius images

Gesundheitswesen im Corona-Schock: eine erste Bilanz

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Zusätzlich zu Feinstaub und Tabak

Radon könnte Risiko für Gestationsdiabetes erhöhen

Lesetipps
Porträt eines lächelnden Arztes, der den Bauch eines kleinen Jungen untersucht und ihn auffordert zu sagen, wo es weh tut.

© Seventyfour / stock.adobe.com

Klinische Präsentation bei Kindern

Akute Appendizitis: Besonderheiten bei Vorschulkindern