Arzt-Patienten-Gespräch
Hamburg für mehr Gesundheitskompetenz
Ein Notizblock, eine Website und Broschüren sollen die Gesundheitskompetenz der Bürger erhöhen. So zumindest lautet der Plan der Hamburger Landeskonferenz Gesundheit.
Veröffentlicht:Dirk Schnack
HAMBURG. Die Landeskonferenz Gesundheit in Hamburg will die Gesundheitskompetenz der Menschen in der Hansestadt stärken. Zum Maßnahmenbündel gehört auch, dass sich Ärzte und andere Gesundheitsberufe um eine laienverständliche Sprache bemühen
„Der Staat und alle Akteure müssen dazu beitragen, dass unser Gesundheitswesen genauso verständlich ist wie einzelne Diagnosen und Behandlungen“, forderte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). Nach Angaben ihrer Behörde hält sich die Hälfte der Hamburger für nicht „umfassend gesundheitskompetent“ – mit entsprechenden Auswirkungen bei der Orientierung im Gesundheitswesen, beim Verständnis von Therapie- und Arzneimittelplänen und auf das eigene Gesundheitsverhalten.
Sie verwies auch auf einen Zusammenhang zwischen dem sozialen Status und der Gesundheitskompetenz. Insbesondere die verständliche Kommunikation ist auch dem Präsidenten der Ärztekammer Hamburg, Dr. Pedram Emami, wichtig. „Wir wissen schon lange, dass sich Fachsprache, Zeitmangel und Sprachbarrieren negativ auf die Behandlung und die Patientensicherheit auswirken können. Patienten, die nicht vollumfänglich verstehen, warum und wie eine Therapie erfolgen soll, können nicht aktiv am Gelingen mitwirken“, sagte Emami.
Zu den von der Landeskonferenz beschlossenen Maßnahmen zählt deshalb ein Notizblock für Patienten mit dem Titel „Drei Fragen zu Ihrer Gesundheit“, mit deren Hilfe Arztkontakte vor- und nachbereitet werden. Eine neue Internetseite sowie Broschüren in einfacher Sprache, die die Gesundheitsversorgung erklären, gibt es ebenfalls. Ebenso wie ein besserer Zugang des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Schulen und Kindertagesstätten.
Dies begrüßen auch die Ersatzkassen. „Hier sind nicht nur die Krankenkassen angesprochen, hier geht es um ein gesamtgesellschaftliches, verbindliches Vorgehen, hier sind alle gefragt“, betonte Kathrin Herbst vom Ersatzkassenverband.
Website Gesundheitskompetenz: