World Health Summit

Deutschland will der WHO den Rücken stärken

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BERLIN. Kurz vor Beginn des zehnten Weltgesundheitsgipfels am Sonntag in Berlin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bedeutung einer weltumspannenden Gesundheitspolitik betont. Die rasante Ausbreitung des Ebola-Fiebers 2014 habe gezeigt, dass "wir alle miteinander verbunden sind", sagte Merkel am Samstag in ihrer im Internet verbreiteten wöchentlichen Videobotschaft. Daher sei es auch im Interesse Deutschlands, dass Warnsysteme aufgebaut werden, damit sich Pandemien und Epidemien nicht weltweit ausbreiteten. Zudem könne Deutschland den Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen und die Entwicklung neuer Medikamente "niemals als Land alleine" erreichen. Dazu seien internationale Forschung und Entwicklung nötig.

Bei der Bekämpfung weltweiter Gesundheitsgefahren will Deutschland der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zudem mehr Planungssicherheit geben. Für die kommenden vier Jahre werden der WHO erstmals verbindlich und ohne Zweckbindung 115 Millionen Euro als freiwilliger Beitrag aus dem Etat des Gesundheitsministeriums überwiesen, wie ein Ministeriumssprecher am Sonntag im Vorfeld des Gipfels sagte.

Dazu kämen noch Pflichtbeiträge, die sich an der Wirtschaftskraft bemessen, sowie weitere freiwillige Zahlungen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wollte der WHO auf dem Weltgesundheitsgipfel in Berlin die feste Zusage für die Doppelhaushalte 2018/2019 und 2020/2021 machen. Nach Angaben des Sprechers werden jeweils 20 Prozent des WHO-Etats aus den Beiträgen der Mitglieder bezahlt, die übrigen 80 Prozent aus freiwilligen Beiträgen. Darüber hinaus gebe es aber noch weitere Zahlungen. Deutschland zählt zu den größten Pflichtbeitragszahlern. Freiwillige Zahlungen seien bisher immer jährlich zugesagt worden, sagte der Sprecher.

Es gehe darum, die WHO nachhaltig zu stärken, "damit sie ihre wichtige Rolle bei der Bekämpfung von internationalen Gesundheitsgefahren noch besser ausfüllen kann", sagte Spahn dem "Tagesspiegel". Dazu gehörten die Eindämmung von Infektionserkrankungen wie der jüngste Ebola-Ausbruch im Kongo sowie der Ausbau des internationalen Krisenmanagements. Zu dem dreitägigen World Health Summit wurden rund 2000 Fachleute aus der ganzen Welt erwartet, darunter der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, sowie Microsoft-Gründer Bill Gates. Der Gipfel dauert noch bis Dienstag. (dpa)

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