Berlin

Pflegestützpunkte werden gut angenommen

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BERLIN. Zehn Jahre nach ihrem Start finden die Pflegestützpunkte in Berlin bei der Bevölkerung immer mehr Beachtung. Vor allem Migranten nutzen die Beratung stärker. Das geht aus der Antwort der Gesundheitssenatsverwaltung auf eine Anfrage der SPD-Abgeordneten Ülker Radziwill im Berliner Abgeordnetenhaus hervor.

Deutlich gestiegen ist die Inanspruchnahme der insgesamt 36 Pflegestützpunkte in der Hauptstadt vor allem im Jahr 2017, und zwar von rund 44.700 auf mehr als 58.000 Ratsuchende. Die Nachfrage von Menschen mit Migrationshintergrund hat vor allem im Zusammenhang mit dem Projekt Brückenbauerinnen in der Pflege (IBIP) zugenommen.

In den beteiligten Modell-Pflegestützpunkten stiegen Anfragen von Migranten innerhalb von drei Jahren um 50 Prozent. Für das Projekt wurden Menschen zehn verschiedener Herkunftssprachen zu Pflegethemen geschult.

Nach Angaben der Gesundheitssenatsverwaltung sind die Ratsuchenden mit der Arbeit der Pflegestützpunkte sehr zufrieden. Die Kompetenz der Beratenden und die Passgenauigkeit der Informationen und Angebote wurden in einer Umfrage 2016 durchweg fast positiv bewertet.

Für die Weiterentwicklung der Pflegestützpunkte hat das Steuerungsgremium im Herbst 2018 einen 7-Punkte-Plan vorgelegt. Darin ist vorgesehen, dass die Pflegestützpunkte besser vernetzt, ihre Sichtbarkeit und Erreichbarkeit erhöht und Beratungsformate weiterentwickelt werden. Außerdem soll die interkulturelle Öffnung weiter ausgebaut und die Wohnraumanpassungs- und Hilfsmittelberatung verbessert werden.

Zugleich will die Verwaltung pflegende Angehörige stärker als bisher unterstützen. Das wurde ebenfalls im Herbst 2018 beschlossen. Aktuell startet am Samstag, 11. Mai, die Woche der pflegenden Angehörigen mit vielen Veranstaltungen.

Von 135.000 Pflegebedürftigen in Berlin werden etwa drei Viertel zu Hause gepflegt, knapp die Hälfte alleine durch pflegende Angehörige. „Sie sind eine tragende Säule der pflegerischen Versorgung in der Stadt, stehen aber leider nicht oft im Licht der Öffentlichkeit“, so Pflegesenatorin Dilek Kolat. (ami)

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