Einbindung der Pflege im Katastrophenfall

Berliner Pflegekongress: Pflege muss auf Krisen vorbereitet sein

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Berlin. Jede examinierte Pflegefachkraft sollte auf Krisen und Katastrophen vorbereitet sein und damit umgehen können. Das forderte die ehemalige Vorsitzende der DRK-Schwesternschaft Württemberg, Susanne Scheck, am Samstag bei einem Panel zum Verhältnis von Pflege und Katastrophenschutz auf dem Berliner „Kongress Pflege 2025“.

„Die Pflege ist eine sicherheitskritische Profession“, sagte Schick. „Wir brauchen sie für die Grundversorgung der Bevölkerung: Die Gesellschaft erwartet, dass wir bei Krisen und Katastrophen handlungsfähig sind.“ Deutschland erlebe eine Zunahme von Starkregenereignissen und Hochwässern, aber auch von Hitze und Trockenperioden. Darauf sei das Land nicht vorbereitet. Doch während in den USA Krankenschwestern und Altenpfleger zum Dienst im Katastrophenfall verpflichtet seien, seien Pflegekräfte in Deutschland nicht in den Katastrophenschutz eingebunden. Nötig sei auch hierzulande eine Helferfreistellung im Katastrophenfall sowie eine Registrierung und Einbindung möglicherweise zur Verfügung stehender Pflegefachkräfte. „Wir brauchen eine systematische Einbindung der Pflege in den Katastrophenschutz.“

Die Oberin der DRK-Schwesternschaft Bonn, Dr. Frauke Hartung, berichtete von den Katastropheneinsätzen im Ahrtal und an der Erft. Damals habe man Pflegekräfte zunächst zum Kaffeekochen eingesetzt. Später sei man in einer Turnhalle eingesetzt worden, wo ein Altersheim evakuiert wurde. „Dort haben Menschen mit Pflegestufe fünf in Feldbetten gelegen“, erinnert sich Hartung. „Wir waren sehr überrascht, mit wie wenig wir klarkommen mussten.“

Kompetenzzentrum für Pflege im Katastrophenschutz

Nach den Erfahrungen am Ahrtal hat die DRK-Schwesternschaft ein Kompetenzzentrum für Pflege im Katastrophenschutz eingerichtet. Dort lernten die Pflegekräfte etwa den Umgang mit den mobilen Arztpraxen des DRK, die im Katastrophenfall zum Einsatz kommen können. „Wir hatten vor der Pandemie im Kreis Heinsberg und den Fluten im Ahrtal gar keine Ahnung davon, dass es so etwas gibt.“

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Heike Baehrens, betonte, die Erfahrungen aus der Pandemie dürften sich in künftigen Katastrophenfällen nicht wiederholen. Nötig sei eine systematische Zusammenarbeit auch mit der Pflege. Gesundheitspolitisch brauche es eine generelle Besserstellung der Pflege. „Die Pflege muss mit Sitz und Stimme in allen Entscheidungsgremien vertreten sein.“ Auch der Pflegedirektor des Klinikums Stuttgart, Oliver Hommel, forderte mehr Verbindlichkeit im Umgang mit der Pflege. Gerade Krankenhäuser bräuchten aber auch die nötigen finanziellen Mittel, die es ihnen ermöglichten, im Katastrophenfall Personal für die Katastrophenhilfe abzustellen. (lass)

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