Mobiler Gesundheitsmanager von AOK ausgezeichnet

Für innovative Ideen für die Praxis und den Familienalltag hat die AOK erstmals einen Gesundheitspreis für digitale Prävention ausgelobt. Übergeben wurde er den Preisträgern auf der CeBIT.

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Die Gewinnerinnen des AOK-Praxispreises: Prof. Regina Stoll, Annika Rieger und Marita Wiedemann von der Uni Rostock (v.l.n.r.) mit AOK-Vorstand Jürgen Graalmann (l.) und Moderator Eckart von Hirschhausen (r.).

Die Gewinnerinnen des AOK-Praxispreises: Prof. Regina Stoll, Annika Rieger und Marita Wiedemann von der Uni Rostock (v.l.n.r.) mit AOK-Vorstand Jürgen Graalmann (l.) und Moderator Eckart von Hirschhausen (r.).

© AOK

HANNOVER (cben). Prävention per App und Web: Auf der Computermesse CeBIT in Hannover hat der AOK-Bundesverband erstmals einen Gesundheitspreis für "digitale Prävention" verliehen - den AOK-Leonardo.

Mit den Lösungen der Preisträger können sich Familien übers Internet zum Essen verabreden, werden übergewichtige Reha-Patienten betreut oder messen Chirurgen per Sensor ihren Stress im OP.

"Wir wollen die Lebenswelt der Versicherten stärker für die Gesundheitsvorsorge nutzen", begründete AOK-Bundesverbandsvorsitzender Jürgen Graalmann den Wettbewerb. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Schirmherrschaft für den Preis übernommen.

Förderpreis für Hochschule Fulda

Den Förderpreis erhielt die Hochschule Fulda für ihr Projekt "Fam Time", "Familien-Zeit". Das Projekt verlagert familiäre Verabredungen ins Internet. Alle Mitglieder tragen Essenszeiten, Schulbesuch, Arzttermine oder Musikunterricht in das Programm ein, und es errechnet, wann alle zusammen Zeit haben für die "Fam-Time".

Vor allem soll das Programm dabei helfen, wieder gemeinsam zu essen. "Es geht um den realen Familienalltag", betonte Elisabeth Hinz von der Hochschule Fulda, "wir organisieren nur anders - digital". Funktionierende Familienverabredungen sollen den Stress reduzieren und durch die gemeinsame Tafel für bessere Ernährung sorgen.

Puls und Blutdruck ans Handy gesendet

Den ersten Preis der praxiserprobten Vorschläge teilen sich zwei Bewerber. Das Institut für Präventiv medizin an der Uni Rostock hat den "mobilen Gesundheitsmanager" entwickelt, einen 75 Gramm leichten Sensor, der die Hauttemperatur, den Puls oder Blutdruck ans Handy sendet und den Träger des Sensors informiert.

"Zum Beispiel bei Managern, Chirurgen und Kellnern haben die Geräte besonders hohen Stress festgestellt", sagte Anna Rieger von der Uni Rostock bei der Preisverleihung. "Der Vorteil unseres Systems ist: Wir können Stress objektivieren."

Wenn zum Beispiel ein Chirurg während der Op einen Puls von 150 hat, könnte die nackte Zahl ihn vielleicht überzeugen, endlich eine Pause zu machen. Zusätzlich erhält der Nutzer Fragebögen zu seinem Befinden. Der mobile Gesundheitsmanager führt beide Quellen zusammen und erstellt ein Stressprofil.

Ärzte und Adipositas-Patienten bleiben online verbunden

Besonders interessant für Ärzte dürfte der Preisträger "Rehasonanz", ein online-basiertes Reha-Nachsorgeportal. "Wir geben an die Adipositas-Patienten online weiter, was sie in der Reha gelernt haben", erklärt Frank Roschewski von der Kölner REHASAN Konzept GmbH. Ein Jahr lang bleiben Ärzteteam und Patient online verbunden.

"Wir als Ärzte bleiben kommentierend und motivierend dabei." Per Chat, E-Mail oder Forum bleiben die Patienten auch untereinander in Kontakt. Die Compliance ist erstaunlich hoch. "45 Prozent der Patienten bleiben auch nach dem Jahr Onlinebetreuung durch uns dabei", freut sich Roschewski.

Im nächsten Jahr wird der Preis erneut vergeben. Thema: Pflege, Demographie und Alter.

www.aok-leonardo.de

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