Arthrose

6000 Schritte gegen die Behinderung

Auch unstrukturierte Bewegung hilft: Täglich schon 6000 Schritte zu gehen, kann bei einer Knie-Arthrose funktionellen Einschränkungen vorbeugen.

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BOSTON. Ein strukturiertes Training kann die körperliche Funktion von Patienten mit Kniearthrose verbessern. Aber was leistet eigentlich unstrukturierte Aktivität wie simples Gehen?

Das wollten Daniel White von der Boston University und seine Arbeitsgruppe in einer Beobachtungsstudie mit knapp 1800, im Mittel 67-jährigen Frauen und Männern herausfinden (Arthritis Care Res 2014, online 12. Juni). Die Probanden litten entweder bereits an einer Kniearthrose oder waren Hochrisikokandidaten.

Die Forscher versahen die Probanden mit automatischen Zählern, die eine Woche lang jeden Schritt registrierten, ohne das Ergebnis anzuzeigen. Zwei Jahre später wurde überprüft, wer inzwischen erhebliche, zuvor nicht vorhandene funktionelle Einbußen hatte hinnehmen müssen (Ganggeschwindigkeit unter 1 m/s; WOMAC-Score zur Funktionalität über 28 von schlimmstenfalls 68 Punkten) und wie dies mit der zuvor gemessenen täglichen Schrittzahl zusammenhing.

Um nicht auf fleißiges Gehen zurückzuführen, was einfach nur einem per se relativ guten körperlichen Zustand geschuldet war, glichen die Forscher ihre Ergebnisse nach einer Reihe von Einflussfaktoren ab, wie Alter, Geschlecht, BMI, Grad der radiologisch sichtbaren Kniegelenksveränderungen, Ausmaß der Knieschmerzen, Begleiterkrankungen und depressiven Symptomen.

Nur 3 Prozent der Probanden, die täglich 7500 und mehr Schritte getan hatten, waren nach zwei Jahren unter ein Gehtempo von 1 m/s gefallen - aber 21,4 Prozent derjenigen, bei denen weniger als 5000 Schritte gezählt worden waren. Die Quote erreichte 7,8 Prozent, wenn die Schrittzahl zwischen 5000 und 7500 gelegen hatte.

Ein ähnliches Bild ergab sich für die Funktionalität: 2,5 Prozent der Probanden mit mindestens 7500 und 4,0 Prozent jener mit 5000 bis 7500, aber 9,2 Prozent derjenigen mit weniger als 5000 Schritten hatten mindestens 28 Punkte im WOMAC-Score.

Je 1000 zusätzliche Schritte pro Tag sank das Risiko für Einbußen um 16-18 Prozent. In der statistischen Analyse kristallisierten sich 6000 Schritte täglich als optimaler Schwellenwert, um körperlich Fitte von Eingeschränkten zu unterscheiden.

Auf Basis ihrer Ergebnisse raten White und seine Mitarbeiter Patienten mit Kniearthrose zu einem Anfangspensum von über 3000 Schritten, "denn nur wenige Probanden auf diesem Niveau entwickelten anschließend funktionelle Behinderungen". Mindestens 6000 Schritte täglich seien dann das zu erreichende Ziel. (rb)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Gehen hält die Knie fit

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