Verhütung

AOK-Auswertung: Immer weniger Mädchen und junge Frauen lassen sich die Pille verschreiben

Nur noch jede vierte Frau unter 22 Jahren ließ sich 2023 die Antibabypille verordnen, berichtet die AOK. Die Pille bleibt aber das am meisten verschriebene Kontrazeptivum.

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25 Prozent der Frauen unter 22 ließen sich im vergangenen Jahr die Pille verordnen, 2020 war es noch jede Dritte.

25 Prozent der Frauen unter 22 ließen sich im vergangenen Jahr die Pille verordnen, 2020 war es noch jede Dritte.

© Olaf Heil / imageBROKER / picture alliance

Berlin. Die Bedeutung der Pille als Verhütungsmittel bei jungen Frauen und Mädchen unter 22 Jahren nimmt weiter ab: Das ist das Ergebnis einer AOK-Analyse der GKV-Verordnungsdaten, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Ließ sich 2020 noch mehr als jede Dritte (35 Prozent) in dieser Altersgruppe die Pille verordnen, war es 2023 mit 25 Prozent ur noch jede Vierte (siehe nachfolgende Grafik).

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Das entspricht einem Rückgang von zehn Prozentpunkten in nur drei Jahren. Allein im Vergleich zum Vorjahr 2022 gingen die Verordnungen um drei Prozentpunkte zurück.

Für GKV-Versicherte unter 22 Jahren übernimmt die Krankenkasse die Kosten für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel, sodass sich Trends für diese Altersgruppe auf Grundlage von Verordnungsdaten gut dokumentieren lassen.

Pille ist das am häufigsten verordnete Kontrazeptivum

Trotz des Rückgangs bleibt die Pille insgesamt unter allen verordnungsfähigen Verhütungsmitteln, zu denen auch Spiralen, Vaginalring und Hormonpflaster zählen, immer noch das am häufigsten verordnete Kontrazeptivum. Bei den Pillen-Verordnungen setzt sich der Trend der letzten Jahre zu den risikoärmeren Präparaten fort.

Als risikoärmer gelten kombinierte Pillen, welche die Gestagene Levonorgestrel, Norethisteron und Norgestimat enthalten. Frauen, die Kombinationspräparate nicht vertragen, könnten auf Alternativprodukte wie die Minipille, den Vaginalring oder die Spirale umsteigen, heißt es.

Der Verordnungsanteil der Minipille stieg von einem Prozent im Jahr 2014 leicht auf drei Prozent im Jahr 2023. Sie eignet sich auch bei stillenden Frauen, da sie kein Östrogen enthält.

Hormonspiralen spielen nur eine untergeordnete Rolle

Der Anteil von sogenannten intrauterinen Kontrazeptiva (Hormonspirale) spielt nur eine untergeordnete Rolle bei den Verordnungen bei den unter 22-Jährigen, obwohl sie Levonorgestrel enthalten und somit ein niedrigeres Thromboserisiko aufweisen.

Auch Hormonpflaster und Vaginalring machten zusammen nur zwei Prozent der Verordnungen aus. Diese beiden Verhütungsmethoden gehen als Hormonkombinationspräparate mit einem erhöhten Risiko für Embolien und Thrombosen einher. (kaha)

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