Menopause

Achterbahn der Hormone

Frauen, die bereits vor der Menopause Hitzewallungen haben, müssen mit einer längeren Dauer dieser Störung rechnen.

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DÜSSELDORF. "Wir müssen noch genauer hinsehen", forderte PD Dr. Vanadin Seifert-Klauss, Klinikum rechts der Isar der TU München, mit Blick auf die "Hormonachterbahn" von Frauen in der Perimenopause.

Denn bei genauem Blick komme es nicht zu einem allmählichen Abfall der Östrogene, sondern zu Schwankungen der Estrogenspiegel mit einem Anstieg vor allem in der zweiten Zyklushälfte.

Besonders in den anovulatorischen Zyklen entsteht eine Estrogendominanz. Die Folge sind Brustspannen, Hypermenorrhoen und perimenstruelle Hitzewallungen durch die große Amplitude des Estrogenabfalls.

Der Hintergrund: Im Ovar wird weniger Inhibin gebildet. Damit steigt FSH (Follikel-stimulierendes Hormon) an. Es reifen vermehrt Follikel heran, die Estradiol oft in hohen Konzentrationen bilden.

Gleichzeitig machte Seifert-Klauss beim FOKO Fortbildungskongress deutlich, dass klimakterische Beschwerden "viel länger dauern als bisher gedacht". Sie verwies dabei auf Ergebnisse der US-amerikanischen SWAN-Studie (JAMA Intern Med. 2015; 175(4): 531-539), die 3302 Frauen, darunter 1449 Frauen mit Hitzewallungen, einschloss.

Danach lag die Gesamtdauer von Hitzewallungen bei 7,4 Jahren, bei einer medianen Dauer von 4,5 Jahren nach der letzten Menstruation. Der "Clou", so Seifert-Klauss: Frauen mit ersten vasomotorischen Symptomen in der Prämenopause oder in der frühen Perimenopause erlebten eine längere Gesamtdauer der Beschwerden, nämlich im Median über 11,8 Jahre und einer Persistenz nach der letzten Menstruation von 9,4 Jahren.

Dagegen hielten bei Frauen, bei denen Hitzewallungen erstmals postmenopausal auftraten, die Beschwerden im Median nur insgesamt 3,4 Jahre an. Weshalb Frauen schon lange vor der Menopause unter klimakterischen Beschwerden leiden, ist noch unklar.

Laut Seifert-Klauss sind diese prä- und früh perimenpausalen Beschwerden durch Östrogenmangel allein nicht ausreichend erklärbar. Die bereits prämenopausale FSH-Erhöhung, die auch nach der Menopause über fünf bis sieben Jahre noch verstärkt anhält, könnte eine wichtige Rolle spielen.

Gleiches gilt für den Progesteronabfall, der dem Nachlassen der Estrogenversorgung oft um Jahre vorausgeht. (feb)

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