Antidepressivum hilft gegen Hitzewallungen

BERLIN (ner). Für Frauen mit Brustkrebs, die bei Behandlung mit dem Antiöstrogen Tamoxifen Hitzewallungen bekommen, eignet sich eine Behandlung mit dem selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (sSNRI) Venlafaxin. Das schließen Gynäkologen der Universitätsklinik in Frankfurt am Main aus den Daten ihrer Studie.

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Bis zu 50 Prozent der Frauen, die mit Tamoxifen behandelt werden, klagen über Hitzewallungen. Das haben Dr. Kathrin Schwedler aus Frankfurt und ihre Kollegen beim Gynäkologen-Kongreß in Berlin berichtet. Grund für die Symptome ist der Östrogenentzug. Er löst außerdem bei vielen Patientinnen vorzeitig die Menopause aus, oft verbunden mit heftigen klimakterischen Beschwerden. In einer Vergleichsstudie habe sich Venlafaxin als effektive Behandlungsoption erwiesen, so Schwedler bei einer Posterpräsentation.

Von 64 Patientinnen hatten doppelt verblindet jeweils die Hälfte entweder Venlafaxin oder das Alpha-Sympathotonikum Clonidin erhalten. Die Hitzewallungs-Frequenz sank bei Behandlung mit dem sSNRI um 57 Prozent, mit dem Alpha-Rezeptor-Antagonisten um 37 Prozent. Der Unterschied war signifikant.

Auch die Intensität der Hitzewallungen sank bei Behandlung mit dem sSNRI um 57 Prozent, mit Clonidin dagegen nur um 39 Prozent. Dafür trat, vor allem in der ersten Therapiewoche, bei Behandlung mit dem sSNRI signifikant häufiger Übelkeit auf. Mundtrockenheit und Obstipation wiederum waren bei der Anwendung von Clonidin häufiger.

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