Aufregung um Krebs-Stiftung von Schickedanz

Veröffentlicht:

FÜRTH(dpa). Nach dem Spott über ihre angebliche Armut droht Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz nun Ärger um ihre Kinderkrebs-Stiftung. Die Kosten der Stiftung liefen aus dem Ruder und seien verglichen mit den Spenden viel zu hoch, berichtet "Der Spiegel".

Die Stiftung mit Sitz in Fürth habe zwischen 2006 und 2008 insgesamt gut 3,3 Millionen Euro an Spenden eingenommen. Gleichzeitig seien fast 1,7 Millionen Euro "Verwaltungskosten" angefallen. Die Stiftung wies diese Darstellung am Samstag scharf zurück.  Auf das Konto der Verwaltung seien in den Jahren 2006 bis 2008 lediglich Kosten von knapp 80 000 Euro gegangen, erläuterte Sprecher Matthias Till.

Die restlichen Kosten seien entstanden, um Spender anzuschreiben. Allein eine zeitlich befristete Mailingaktion, um neue Spender zu gewinnen, habe mit rund einer Million Euro zu Buche geschlagen. Der Erfolg dieser Aktion zeige sich nach spätestens zwei Jahren. Die Stiftung geht davon aus, dass diese Kosten dann durch Mehreinnahmen aufgefangen sein werden.

Um rechtlich als gemeinnützig anerkannt zu sein, dürften die Kosten höchstens die Hälfte der Einnahmen betragen, betonte Till. Die Madeleine Schickedanz-Kinderkrebs-Stiftung halte diese Auflage ein. Im Schnitt der Jahre 2006 bis 2008 hätten die Werbe- und Verwaltungsausgaben rund 45 Prozent der Einnahmen ausgemacht. Zu den Einnahmen zählt die Stiftung auch Zinserträge.

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), das gemeinnützige Organisationen auf ihr Finanzgebaren hin überprüft, hält allerdings einen Satz von über 35 Prozent als "nicht vertretbar". 10 bis 20 Prozent Verwaltungs- und Werbeanteil seien angemessen.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Glosse zum Koalitionsvertrag

Die Duftmarke: Freie Arztwahl – eine Frage der Semantik

Verwunderung nicht nur beim Hausärzteverband

vdek zweifelt an der HzV – belegt seine Kritik aber nicht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?