Bei Lungenkrebs hilft Therapiewechsel oft weiter

HAMBURG (grue). Patienten mit metastasiertem Bronchialkarzinom erhalten meist eine Platin-basierte Kombinationstherapie. Wachsen die Tumoren weiter, sollte rasch die Medikation geändert werden. Denn von einer Zweitlinien-Therapie haben Krebspatienten einen klaren Überlebensvorteil, verglichen mit einer rein supportiven Therapie nach Absetzen der Primärtherapie.

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Selbst eine Drittlinien-Therapie bessere zumindest noch die Lebensqualität, sagte Professor Frank Griesinger von der Universitätsklinik Göttingen auf einer Veranstaltung des Unternehmens Sanofi-Aventis in Hamburg.

Bei den neuen Chemotherapeutika schätzten die Patienten den Gewinn an Lebensqualität größer ein als die Belastung durch unerwünschte Wirkungen.

Etwa ein Drittel erzielen damit - nach Ausschöpfen der Primärtherapie - noch einen Rückgang der Tumormasse.

Ein weiteres Drittel bleibe unter der Therapie stabil. "Der Tumor wächst also erst einmal nicht weiter, auch das bedeutet eine physische und psychische Entlastung", so Griesinger.

Gute Ergebnisse gebe es etwa mit Docetaxel (Taxotere®) bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder mit metastasiertem nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom nach Versagen einer Chemotherapie.

Griesinger erinnerte daran, daß die Hälfte der Patienten mit Bronchialkarzinom schon bei der Diagnose Fernmetastasen haben und damit kaum Chancen auf Heilung bestehen.

Die für diese Patienten konzipierten Chemotherapien sollten zunächst einen, wenn auch nur kleinen Überlebensvorteil bringen. "Die Einstellung zu einer relativ kurzen Lebensverlängerung unterscheidet sich dramatisch von den Ansprüchen gesunder Menschen", sagte Griesinger.

Mit der ambulanten Chemotherapie sollte aber auch die Lebensqualität gebessert werden, und zwar über eine Reduktion tumorbedingter Beschwerden. Bei Lungenkrebs ließen sich so Symptome wie Inappetenz, Gewichtsverlust, Husten und Schmerzen mindern.

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