Bei vielen ist Hyperaldosteronismus Ursache der Hypertonie

WÜRZBURG (mf). Bei schwer einstellbaren Hypertonikern ist die Bestimmung des Aldosteron-Spiegels sinnvoll: Denn bei etwa 4,6 bis 12 Prozent aller Hypertoniker ist offenbar ein Conn-Syndrom, also ein primärer Hyperaldosteronismus, die Ursache der Hochdruckerkrankung. Diese Patienten könnten von einer Therapie mit einem Mineralkortikoid-Antagonisten profitieren.

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Die Häufigkeit des Conn-Syndroms sei lange unterschätzt worden, da davon ausgegangen worden sei, daß dieses Syndrom durch die Symptomtrias Hypertonie, Hypokaliämie und metabolische Alkalose gekennzeichnet werde, berichtete Professor Martin Reincke von der Medizinischen Klinik Innenstadt in München auf einer Tagung in Würzburg.

In den vergangenen Jahren sei jedoch herausgefunden worden, daß es auch eine mildere, normokaliämische Variante dieser Erkrankung gebe, so Reincke auf einem Symposium aus Anlaß des 75. Geburtstages des ehemaligen Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, Professor Dr. Dr. Kurt Kochsiek. In größeren Untersuchungen habe sich gezeigt, daß "quer über alle Kontinente" etwa 4,6 bis 12 Prozent aller Hypertoniker erhöhte Serum-Aldosteron-Werte bei normalen Kalium-Werten aufwiesen.

Nach seiner Erfahrung profitierten diese Patienten oft erheblich von einer Therapie mit Mineralkortikoid-Antagonisten. In einer ersten Studie mit 846 Hypertonikern, darunter 14 Prozent mit einem normokaliämischem Conn-Syndrom, habe sich die Wirksamkeit dieser Therapie bestätigt: 58 Prozent der Patienten mit Conn-Syndrom hätten gut auf Spironolacton angesprochen (Clin Med 5, 2005, 55). An seiner Klinik liefen derzeit weitere Untersuchungen zu Häufigkeit, optimierter Diagnostik und Epidemiologie des normokaliämischen Conn-Syndroms, so Reincke.

In einer Pilotstudie soll zudem demnächst die Wirksamkeit des neuen Mineralkortikoid-Antagonisten Eplerenon bei diesem Krankheitsbild mit der eines ACE-Hemmers verglichen werden. Ergebnisse würden für das Jahr 2007 erwartet.

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