"Bisphosphonate oral - kein Kiefernekrose-Risiko"

FRIEDRICHSRUHE (ts). Sind Frauen, die wegen einer Osteoporose in der Postmenopause mit einem Bisphosphonat behandelt werden, gefährdet, eine Kiefernekrose zu bekommen? Kiefernekrosen sind vor rund zwei Jahren erstmals im Zusammenhang mit einer Bisphosphonat-Therapie in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben worden. Nach derzeitigem Kenntnisstand besteht bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose allerdings keine Gefahr.

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Gefährdet sind offensichtlich allein Tumor-Patienten, die eine intravenöse Bisphosphonat-Therapie erhalten. In einem seit Anfang dieses Jahres eingerichteten Register sind bislang 100 Fallberichte dokumentiert. 99 der Patienten dieses Registers sind Tumor-Patienten (Mamma-Karzinom, Bronchial-Karzinom, Plasmozytom), wie Professor Dieter Felsenberg von der Charité in Berlin bei einem Workshop in Friedrichsruhe sagte. Bei Tumor-Patienten werden Bisphosphonate intravenös appliziert und vor allem deutlich höher dosiert als bei Osteoporose-Kranken.

Wie auch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde auf ihrer Homepage berichtet, sind Kiefernekrosen überwiegend bei Tumor-Kranken beobachtet worden, die die beiden intravenös verabreichten Bisphosphonate Zoledronat und Pamidronat erhalten haben.

Wahrscheinlich disponierende Faktoren für die Komplikation seien außer der Tumor-Erkrankung zahnmedizinische Eingriffe wie Extraktionen und intravenöse Therapien über lange Zeit, sagte Felsenberg bei der Veranstaltung von Hoffmann-La Roche und GlaxoSmithKline. Möglicherweise sei auch die Kombination von Chemotherapie plus hochdosierter intravenöser Bisphosphonat-Therapie der auslösende Faktor.

Sicher sei auf jeden Fall, daß "der Osteoporose-Patient nicht der Patient ist, der bei Behandlung mit einem Bisphosphonat gefährdet ist, eine Kiefernekrose zu bekommen", sagte der Radiologe. Laut FDA gibt es zu Kiefernekrosen im Zusammenhang mit einer oralen Bisphosphonat-Therapie nur vereinzelte "anekdotische Berichte".

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