Brustkrebs: Rezidive noch nach zehn Jahren

BARCELONA (ikr). Bei Frauen mit Brustkrebs kann es auch nach zehn Jahren noch zu Lokalrezidiven und Metastasen kommen. Einer aktuellen Studie zufolge ist ein Lokalrezidiv nach zehn Jahren und mehr der einzige unabhängige Prognosefaktor für das Gesamtüberleben und metastasenfreie Überleben.

Veröffentlicht:
Auch nach zehn Jahren kann es bei Frauen mit Brustkrebs noch zu Lokalrezidiven mit Metastasen kommen. © Forgiss / fotolia.com

Auch nach zehn Jahren kann es bei Frauen mit Brustkrebs noch zu Lokalrezidiven mit Metastasen kommen. © Forgiss / fotolia.com

© Forgiss / fotolia.com

Forscher um Dr. Sven Mieog von der Universität Leiden in den Niederlanden haben die Krankendaten von insgesamt 1749 Frauen mit einem Mamma-Karzinom im Frühstadium analysiert. Die Frauen waren im Mittel elf Jahre nach der Diagnose nachbeobachtet worden.

Dabei stellte sich heraus, dass über den gesamten Zeitraum das lokoregionale Rezidiv der stärkste Risikofaktor für die langfristige Prognose der Frauen war, gefolgt von anderen Faktoren wie Tumorgröße, Lymphknotenbefall und Hormonrezeptorstatus. Auch bei den Patientinnen, die mindestens fünf Jahre nach der Primärtherapie redizivfrei geblieben waren, war das Lokalrezidiv der stärkste Prognosefaktor. Und bei Frauen, die zehn Jahre und länger rezidivfrei geblieben waren, war das lokoregionale Rezidiv der einzige unabhängige Prognosefaktor für Gesamtüberleben und metastasenfreies Überleben. Bei Frauen, die länger als zehn Jahre rezidivfrei geblieben waren, war das Risiko für eine Metastasierung im Falle eines Lokalrezidivs viermal höher als bei rezidivfreien Patientinnen, und das Sterberisiko war sogar um das Achtfache erhöht.

Diese neuen Studiendaten, die jetzt zur Europäischen Brustkrebs-konferenz in Barcelona vorgestellt worden sind, stützen die Empfehlungen der aktuellen deutschen S3-Leitlinie zur Brustkrebs-Nachsorge. Darin heißt es, dass der Zeitraum der Nachsorge von derzeit fünf Jahren auf einen Zeitraum von zehn Jahren erweitert werden sollte. Zu den Nachsorgeuntersuchungen gehören Anamnese, körperliche Untersuchung und jährliche Mammografie. Wichtig könnten die neuen Studiendaten auch sein, wenn es um die Entscheidung darüber geht, ob bei einem Rezidiv eine adjuvante systemische Therapie erfolgen soll.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

MASAI-Studie

KI könnte das Mammografiescreening effizienter machen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?