Bundestag beschließt Meldepflicht für Mumps & Co

BERLIN (fst). Der Deutsche Bundestag hat am Donnerstag für Ärzte und Labore eine Meldepflicht für Mumps, Windpocken, Keuchhusten und Röteln eingeführt. Dazu wurde die Umsetzung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) neu geregelt.

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Die IGV sind ein Rechtsinstrument, mit dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versucht, die Ausbreitung von Krankheiten über Grenzen hinaus zu verhindern. Nationale Anlaufstelle ist künftig das sogenannte "Gemeinsame Melde- und Lagezentraum" im Bundesamt für Bevölkerungsschutz.

Im Gesundheitsausschuss ist die Vorschrift aufgenommen worden, dass Impfungen gegen Gelbfieber nur von solchen Ärzten vorgenommen werden dürfen, die die fachliche Qualifikation sowie die nötigen Lagermöglichkeiten haben.

Die SPD hatte im Ausschuss moniert, die Verkürzung der Meldefrist für Infektionskrankheiten auf den nächsten Arbeitstag, sei immer noch zu lang.

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Kommentare
Dipl.-Med Matthias Junk 14.02.201200:58 Uhr

Achtung, Geheimnisverrat !

Auf auf, ihr ewig pubertären "Ganz alleine machen"- Rufer und Ruferinnen und Datenschützer und Datenschützerinnen, erhebet wieder einmal euer Haupt wider eine neuerliche und schon wieder "ungeheuerliche" Attacke auf das Selbstbestimmungsrecht bezüglich aller eigener Daten !
Da wollen "DIE" schon wieder mehr individuelles Gesundheitswissen ausspionieren und gegen die Freiheit zur eigenen Krankheit und gegen die Freiheit zur heimlichen und unheimlichen sowie zur individuellen und gesamtgesellschaftlichen Infektiosität "mit antiindividualistischen Gewaltgesetzen" zu Felde ziehen ... und wieder etliche persönlichkeitsstabilisierende Daten "aus uns herauspressen".
Unerhört.
Wo bleibt denn dann die persönliche Krankheitsfreiheit?
Und erst recht alle Rechte der Eltern, ihre Kinder so krank werden zu lassen, wie es "voll Bio und voll Natur und voll ganzheitlich" und eigentlich vielleicht sogar GOTT-gewollt (!?) zu sein hätte ??
Wo bleibt denn da die Evolution der Spezies Mensch, wenn alle Infektionskrankheiten nach und nach weggeimpft werden oder deren noch vorhandene Verbreitungswege (und damit auch schon ein bissel auch deren Erreger) verfolgt und womöglich sogar noch wissenschaftlich untersucht werden können?
Das könnte ja zu Verhältnissen führen, wie ehedem in der DDR ( die konnten sich ja nicht mal annähernd so viel Kinderkrankheiten leisten wie die alten Bundesländer - na klar, sicher hatte denen "der RUSSE" das Impfen aufgezwungen...) oder gar wie in den Pionierzeiten der Mikrobiologie und Epidemiologie - da wurden ja in den deutschen und französischen Verwaltungsebenen durch die allerersten "Anti-Erreger-Terroristen" mit medizinischen Doktortiteln in einer fragwürdig erfolgreichen Weise und in einer geradezu "medizinisch-bürokratisch-legislativ-exekutiver Verschwörung" alle möglichen Infektions-feindlichen Gesetze und Regelungen ersonnen...
Und nun wollen "DIE" uns allen schon wieder diese hintefotzigen Meldesysteme aufzwingen. Alles Stasi, bestimmt.
Denn im Westen hatte man ja im pubertären Nachkriegs-Freiheitsrausch viele "Deutschen" Melderegeln nicht weitergeführt oder neu eingeführt.
Freiheit des Einzelnen als Slogan - das gilt - ggf. sogar gegen den gesunden Menschenverstand - in pubertären Gesellschaften, in denen jeder alles haben will, aber die Preise dafür von anderen bezahlt werden sollen...
Auf , lasst uns gegen diesen neuen Meldewahnsinn zu Felde ziehen - und lasst keine Position der Anti-Infektions-Terroristen unkritisiert!
Die wollen die infektionsgetriggerte menschliche Selektion aus den Angeln heben - und eines Tages stirbt vielleicht kaum noch einer an diesen uralten Begleitern der Menschheitsgeschichte, unseren Infektionskrankheiten.
Und noch etwas ganz und gar heimtückisches haben "DIE" sicher auch noch im Sinn: die wollen vielleicht unsere lieben Märchen-Erzähler arbeitslos machen, die uns die ganzen Jahre mit den Gräuelmärchen von den bösen Impfungen, die die lieben Infektionskrankheiten ganz ganz schlimm vertreiben wollen und dabei viel viel böser sein sollen ...
Wie soll den dann eine Selektion innerhalb der starken und schwachen Menschen stattfinden, wenn nun auch noch den Infektionskrankheiten der konsequente Riegel vorgeschoben werden soll - sollen etwa auch Schwache weiterleben dürfen, die den Genpool vielleicht durch Erreichen des vermehrungsfähigen Alters "verunwerten" könnten? Sollte nicht weiterhin die eigene Widerstandsfähigkeit im starken Kampf gegen die starken Wilden Erreger dominieren können - egal, ab das Nachbarskind gerade wieder mal durch KiTa-Besuch krank ist oder die Omi schwächelt oder der Ehemann der Kollegin nach schwerer Krankheit in Rekonvaleszens und immunologischer Impotenz "simuliert" - egal, ich bin meiner eigenen Abwehrkraft absoluter starker Herrscher - und was die anderen machen, interessiert mich (pubertär selbstverwirklichend) sowieso nicht.
Nieder mit dem Anti- Infektions - Gehabe und allen Meldesystemen und Impfungen!
Freihei

Dr. Thomas Georg Schätzler 13.02.201217:54 Uhr

Meldung schützt vor Krankheit nicht

Mit der zusätzlichen Meldepflicht für Mumps, Windpocken, Keuchhusten und Röteln wird die Liste der n i c h t - meldepflichtigen Infektionen bald kleiner als die der meldepflichtigen. Doch schon bei "Windpocken" durch Varizella-Zoster-Virus (VZV) muss ich stutzen: Sollte die geballte Medizinexpertenkraft des Deutschen Bundestages evtl. die Zoster-Erkrankung, als "Gürtelrose" bekannt, glattweg übersehen haben. In den offenen Zosterbläschen befindet sich dasselbe hochkontagiöse Virusmaterial wie in den Windpockenbläschen und verbreitet sich zum Schrecken der WHO ungehemmt zu Lande, zu Wasser und in der Luft.

Aber vermutlich missachte ich nur den psychologischen Faktor: Bei Umsetzung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) der WHO im "Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum" des Bundesamt für Bevölkerungsschutz wird den betroffenen Infektionserregern allein durch die Meldepflicht ein gehöriger Schreck eingejagt, dass sie schon allein dadurch jegliche Lust an gesteigerter Infektiosität und dämonischer Pandemiebereitschaft verlieren werden.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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