Nanotechnologie
Chemie-Nobelpreis für Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten
Das Nobelpreiskomitee hat in diesem Jahr den Nobelpreis für Chemie an drei Forscher in den USA vergeben, die den Grundstein für moderne Bildschirme und LEDs gelegt haben.
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Der Ständige Sekretär der Königlichen Akademie der Wissenschaften, Hans Ellegren (M), gibt in der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm die Gewinner des Nobelpreises für Chemie 2023 bekannt. Der Nobelpreis für Chemie wurde an die in den USA tätigen Wissenschaftler Professor Moungi Bawendi vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) , Professor Louis Brus von der Columbia University und Alexei Ekimov vom Unternehmen Nanocrystals Technology verliehen.
© Claudio Bresciani/dpa
Stockholm. Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an drei in den USA tätige Forscher für die Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten. Professor Moungi Bawendi vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), Professor Louis Brus von der Columbia University und Alexei Ekimov vom Unternehmen Nanocrystals Technology haben in den 80er und 90er Jahren wichtige Grundlagen für diesen Bereich der Nanotechnologie geschaffen, wie die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mitteilte. Quantenpunkte werden unter anderem in modernen Bildschirmen, LED-Lampen und auch in der Tumor-Chirurgie verwendet.
Verwendung auch in der Tumor-Chirurgie
Ein Quantenpunkt ist eine nanoskopische Materialstruktur, meist aus Halbleitermaterial. Ladungsträger in einem Quantenpunkt sind in ihrer Beweglichkeit in allen drei Raumrichtungen so weit eingeschränkt, dass ihre Energie nicht mehr kontinuierliche, sondern nur noch diskrete Werte annehmen kann. Das Spektrum eines Quantenpunkts gleicht dem eines Atoms, allerdings können beispielsweise Form, Größe und Zusammensetzung von Quantenpunkten oder ihr Ladungszustand beeinflusst werden. Dadurch lassen sich elektronische und optische Eigenschaften von Quantenpunkten maßschneidern.
Die Namen der drei Preisträger standen bereits mehrere Stunden vor der Bekanntgabe versehentlich in einer Mitteilung, die am Morgen an schwedische Medien verschickt worden war. Die Sprecherin der Akademie teilte daraufhin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Stockholm mit, dass noch keine Entscheidung über die Preisträger getroffen worden sei. Mitglieder der Akademie sprachen gegenüber schwedischen Medien von einem Versehen. Bei den Nobelpreisen ist es Tradition, dass die Preisträger in den einzelnen Kategorien stets bis zur offiziellen Bekanntgabe streng geheim gehalten werden.
Die renommierteste Auszeichnung für Chemiker ist in diesem Jahr mit insgesamt elf Millionen Kronen (rund 950.000 Euro) dotiert. Die feierliche Übergabe der Preise findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel. (dpa/eb)