Impfkomplikationen
Corona-Impfung: Sicherheitsbericht des PEI bringt keine Überraschungen
92,4 Millionen Impfungen gegen SARS-CoV-2, knapp 132.000 Einzelfallberichte zu Verdachtsfällen von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen. Das ist die Bilanz des Paul-Ehrlich-Instituts zum 1. August.
Veröffentlicht:Langen. Von Beginn der Impfkampagne gegen COVID-19 bis zum 1. August sind 131.671 Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im Zusammenhang mit der Impfung aus Deutschland gemeldet worden. Das geht aus dem aktuellen Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) hervor, der am Freitag veröffentlicht worden ist.
Demnach haben sich auch in Deutschland die in anderen Ländern beobachteten unerwünschten Wirkungen gezeigt. So seien beispielsweise „nach Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren mit Comirnaty® bis Ende Juli 24 Fälle einer Myo-/Perikarditis beobachtet“, davon 22 bei männlichen Jugendlichen.
Die Daten wiesen darauf hin, dass „mehr Fälle einer Myo-/Perikarditis bei Jugendlichen im Monat nach der Impfung mit Comirnaty (n=24 bei mehr als 1,3 Millionen Impfdosen) berichtet wurden, als statistisch zufällig in der geimpften Kohorte der Jugendlichen zu erwarten waren (n=10)“, schreibt das PEI und zieht daraus den Schluss: „Unter Berücksichtigung der Seltenheit der Berichte und dem offenbar zumeist blanden Verlauf ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis der mRNA-Impfstoffe weiterhin positiv.“
Erhöhtes CRP bildete sich wieder zurück
Die Patienten – vorwiegend gesunde junge Männer, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden – hätten sich ausnahmslos mit Brustschmerzen vorgestellt, die häufig in kurzem Abstand von zwei bis drei Tagen nach einer zweiten mRNA-Impfung auftraten. Einige Patienten berichteten zudem auch über Fieber und Myalgie. In den publizierten Fallberichten hätten die Patienten erhöhte kardiale Troponinwerte mit einem Peak wenige Tage nach der Impfung gehabt.
Das EKG habe bei den meisten Patienten ST-Hebungen gezeigt, während das Echokardiogramm nur bei 40 Prozent der Fälle auffällige Befunde aufwies. Die Werte des C-reaktiven Proteins seien mehrheitlich erhöht gewesen und hätten zusammen mit den Troponinwerten während des Krankenhausaufenthalts abgenommen. Die Symptome hätten sich bei fast allen Patienten mit oder ohne Behandlung zurückgebildet.
1,4 Meldungen je 1000 Impfdosen
Insgesamt sind in Deutschland laut PEI bis zum 31. Juli 92.376.787 Impfdosen verimpft worden, davon fast 69 Millionen Dosen Comirnaty® von BioNTech/Pfizer, 8,5 Millionen Spikevax® von Moderna, 12,5 Millionen Dosen Vaxzevria® von AstraZeneca und 2,4 Millionen COVID-19-Impfstoff Janssen.
Die Melderate betrug für alle Impfungen mit COVID-19-Impfstoffen 1,4 Fälle pro 1000 Impfdosen, für schwerwiegende Fälle lag sie bei 0,2 (aufgerundet) pro 1000 Impfdosen. (ger)