Hypercholesterinämie

Das unbekannte Risiko?

Nicht immer wissen Patienten mit einer Hypercholesterinämie von ihren hohen Blutfettwerten. Das Angebot, diese anlässlich der Lipid-Messwochen überprüfen zu lassen, findet gute Resonanz.

Von Volker Schuck Veröffentlicht:
Lipid-Messwoche beim Springer Medizin Verlag in München: Insgesamt 96 Mitarbeiter nutzten das Angebot.

Lipid-Messwoche beim Springer Medizin Verlag in München: Insgesamt 96 Mitarbeiter nutzten das Angebot.

© Volker Schuck, Springer Medizin

MÜNCHEN. Wir leben mittlerweile in einer "Risikogesellschaft" – alles wird darauf hin beurteilt, wie es Gesundheit und Lebensstil gefährden könnte. Das konstatierte der Soziologe Ulrich Beck bereits vor 30 Jahren. Doch was ist mit Risiken, die unterschätzt werden?

Das betrifft auch heute noch die Hypercholesterinämie, von der schon lange bekannt ist, dass sie ein wichtiger Risikofaktor für Herzinfarkte und andere kardiovaskuläre Erkrankungen ist.

Vor allem zu hohe Spiegel von LDL-Cholesterin (LDL-C) spielen dabei eine große Rolle. LDL-Werte über 190 mg / dl (4,9 mmol / l) beispielsweise gelten als Warnhinweis für eine Familiäre Hypercholesterinämie (FH), die medikamentös behandelt werden sollte.

Bundesweite Lipid-Messwochen

Hilfe bei der Diagnose von FH

» LDL-Werte über 190 mg / dl (4,9 mmol / l) gelten als Warnhinweis für eine Familiäre Hypercholesterinämie (FH).

» Ein Score zur FH ist abrufbar unter: www.fhscore.eu

Um für das Thema Hypercholesterinämie zu sensibilisieren, hat das Unternehmen Sanofi gemeinsam mit Partnern wie Springer Medizin seit vergangenem Jahr bundesweit "Lipid-Messwochen" gestartet.

Deren Ziel: kardiovaskuläre Hochrisikopatienten möglichst frühzeitig zu identifizieren, ihnen so ein optimales LDL-Cholesterin-Management zu ermöglichen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verhindern. In diesem Rahmen erfolgten auch beim Springer Medizin Verlag am Standort München Lipid-Messungen.

Insgesamt 96 Springer-Mitarbeiter nutzten dort das Angebot, ihre Blutfettwerte bestimmen zu lassen. Dazu reichte – wie bei der Blutzuckermessung – etwas Blut aus der Fingerkuppe.

Das Messgerät ermittelte so die Werte für das Gesamt-Cholesterin, die Triglyceride, das HDL und das LDL, wobei letzteres vom Gerät berechnet wurde. Die Abweichungen gegenüber der Bestimmung im Labor aus venösem Blut liegen nach Herstellerangaben bei rund zehn Prozent.

Lediglich bei zwei Teilnehmern zeigten die Auswertungen Gesamt-Cholesterinwerte über 250 mg / dl (6,5 mmol / l). Einmal wurden deutlich erhöhte Triglyceridwerte gemessen. Insgesamt waren unter den Teilnehmern nur fünf Mitarbeiter, die einen zu hohen LDL-C-Wert aufwiesen; drei davon wussten von ihrer familiären Disposition zur Hypercholesterinämie, zwei Teilnehmer waren vom Ergebnis überrascht.

Sie wurden darauf hingewiesen, die Messergebnisse durch den Hausarzt abklären zu lassen und gegebenenfalls mit diesem eine Interventionsmöglichkeit zu besprechen.

"Die Aktion hat wirklich Spaß gemacht"

Alle Teilnehmer waren dankbar für die Möglichkeit, so schnell und unkompliziert die Lipidwerte überprüfen zu lassen, und nahmen auch die Beratungsgespräche – egal ob hohe Werte oder nicht – sehr interessiert an. Dieses Interesse freute auch das Screening-Personal, das die Messungen durchführte: "Die Aktion hat wirklich Spaß gemacht", betonten die Mitarbeiterinnen.

Partner der Aktion, die im Juni und Juli auch in zahlreichen deutschen Praxen erfolgte, sind neben Sanofi der Springer Medizin Verlag, die D•A•CH-Gesellschaft zur Prävention von Herz-Kreislauf Erkrankungen e. V., die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V., sowie die Patientenorganisation für Patienten mit Familiärer Hypercholesterinämie oder anderen genetischen Fettstoffwechselstörungen (CholCo e.V.).

Weiterführende Informationen unter: www.cholesterin-unter-kontrolle.de

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