Weltgesundheitstag

Depressionen im Fokus des Aktionstags

Der Weltgesundheitstag am 7. April wirft ein Schlaglicht auf die Volkskrankheit Depressionen.

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BERLIN. "Depression – Let's talk" ist das Motto des diesjährigen Weltgesundheitstages am 7. April. Reden scheint dringend nötig. Denn im Laufe eines Jahres erkranken nach Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe mehr als 5,3 Millionen Bundesbürger daran. Depressionen seien zudem die häufigste Ursache der jährlich rund 10.000 Suizide in Deutschland.

"Psychische Erkrankungen haben etwas Unheimliches", sagt Ulrich Hegerl, Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Uniklinik Leipzig. Es verändere sich ja nicht nur ein Organ oder Körperteil, sondern das Innerste, das Selbst. Das sei für die Betroffenen kaum erträglich. "Das Gleiche gilt aber auch für Angehörige, Freunde und Kollegen, die diese Veränderungen auch bemerken. Sie sind beunruhigt, weil sie es nicht verstehen." Nicht-Verstehen heißt oft auch Nicht-Wissen. Eine Depression ist keine Reaktion auf schwierige Lebensumstände, Stress oder andere Probleme. "Es ist eine eigenständige schwere Erkrankung", betont Hegerl.

Vorurteile gegenüber Depressionen sind tief verwurzelt. Doch Hegerl sieht Fortschritte. Die Krankheit werde heute häufiger erkannt. Es steige also nicht die Häufigkeit an sich, sondern die Zahl der Diagnosen. "Eine sensationell gute Entwicklung sind die sinkenden Suizidraten in Deutschland", sagt er. Ein gutes Zeichen sei auch, dass Prominente wie Adele oder Bruce Springsteen offen über ihre Krankheit sprechen. Allerdings: Die wenigsten Betroffenen werden in Deutschland nach den Leitlinien behandelt. (dpa)

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