Diabetes erhöht Risiko für zweiten Schlaganfall

NASHVILLE (mut). Diabetiker haben nicht nur ein stark erhöhtes Schlaganfallrisiko. Nach dem Apoplex kommt es besonders häufig zu einem Rezidiv. Aber nicht nur das: Auch das Risiko für einen Herzinfarkt ist dann um zwei Drittel höher als bei Insult-Patienten ohne Typ-2-Diabetes.

Veröffentlicht:

Je nach Altersgruppe und weiteren Risikofaktoren wird in der Literatur für Diabetiker ein zwei- bis achtfach erhöhtes Schlaganfallrisiko angegeben.

Doch auch nach einem ersten zerebralen Insult oder einer TIA müssen sich besonders Typ-2-Diabetiker vor weiteren kardiovaskulären Ereignissen fürchten. Das bestätigt nun die Auswertung von Daten einer großen Statin-Studie (Arch Neurol 2011; 68:1245-1251).

Über 4700 Patienten haben an Studie teilgenommen

An der Studie SPARCL hatten über 4700 Patienten mit einem Schlaganfall oder einer TIA teilgenommen, alle zu Beginn ohne KHK, knapp 800 hatten Typ-2-Diabetes. Die Re-Insultrate über alle Diabetiker gemittelt lag im Studienzeitraum von 5 Jahren bei 18,1 Prozent, bei Nicht-Diabetikern dagegen nur bei 11,0 Prozent.

Patienten mit Metabolischem Syndrom waren im Gegensatz dazu nicht vermehrt gefährdet, bei ihnen lag die Rate bei 10,7 Prozent.

Schlaganfallrate um 62 Prozent höher bei den Diabetikern als bei den übrigen Studienteilnehmern

Für Diabetiker war damit die Schlaganfallrate um 62 Prozent höher als bei den übrigen Studienteilnehmern, die Herzinfarktrate sogar um zwei Drittel, bei Patienten mit Metabolischem Syndrom nur um ein Drittel.

Auch die Sterberate war bei Diabetikern im Vergleich zu Nicht-Diabetikern um etwa zwei Drittel höher. Die gute Nachricht: Diabetiker profitierten besonders von der Statin-Therapie.

In der Gruppe mit Atorvastatin war die Schlaganfallrate mit 14,9 Prozent um fast ein Drittel niedriger als in der Placebogruppe (21,3 Prozent), aber immer noch deutlich höher als bei Patienten ohne Diabetes unter Placebo.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Deutsche Analyse

Vorhofflimmern: Antikoagulation vor Schlaganfall von Vorteil

Kasuistik

Schlaganfall durch wandernde A. carotis interna

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung