Wissenschaftspreis der Stiftung Auge

Drei Augenärzte für Forschung prämiert

Die Stiftung Auge hat drei Wissenschaftler für aktuelle Untersuchungen zu Drucksensoren, elektrischen Impulsen und hochauflösenden bildgebenden Verfahren ausgezeichnet.

Veröffentlicht:
Das Auge unter die Lupe nehmen: Drei Wissenschaftler wurden für ihre Forschung in der Ophthalmologie ausgezeichnet.

Das Auge unter die Lupe nehmen: Drei Wissenschaftler wurden für ihre Forschung in der Ophthalmologie ausgezeichnet.

© by-studio - stock.adobe.com

München. Den Wissenschaftspreis 2020 hat die Stiftung Auge in diesem Jahr an gleich drei Wissenschaftler verliehen, und zwar an Privatdozent Dr. Philip Enders aus Köln, Dr. Miltiadis Fiorentzis aus Essen und Privatdozent Dr. Simone Tzaridis aus Bonn.

„Dass wir drei Preise verleihen, ist in der Geschichte des Wissenschaftspreises ein Novum“, wird der Stiftungsvorsitzende Professor Frank G. Holz in einer Mitteilung der Stiftung zitiert. „Es zeigt die hohe Qualität der Einreichungen, die allesamt die Diagnostik und Therapie der behandelten Augenerkrankungen deutlich voranbringen“. Der Preis ist mit jeweils 1000 Euro dotiert. Er wurde beim virtuellen Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) verliehen, zu der die Stiftung Auge gehört, teilt die Stiftung mit.

Privatdozent Dr. Philip Enders von der Universitäts-Augenklinik Köln wurde ausgezeichnet für seine Arbeit zu einem System mit Drucksensor zur drahtlosen Telemetrie-Übertragung, das Patienten mit Hornhautprothese ins Augeninnere implantiert wird. Das System messe konstant den Druck, heißt es in der Mitteilung. Ein langfristig erhöhter Augeninnendruck kann ja den Sehnerv schädigen und zur Erblindung führen. „Die üblichen Messverfahren liefern bei Menschen mit Hornhautprothese keine zuverlässigen Ergebnisse. Dabei leiden Patienten mit einer Keratoprothese nach der Op recht häufig an erhöhtem Augeninnendruck, einem sogenannten Sekundärglaukom“, führt Holz in der Mitteilung aus.

Untersuchungen von Tumoren und Teleangiektasien

Maligne Hauttumoren auf der Aderhaut und der Hornhaut des Auges untersuchte Dr. Miltiadis Fiorentzis von der Augenklinik am Universitätsklinikum Essen. Im Detail prüfte er, wie elektrische Impulse die Wirksamkeit von chemotherapeutischen Medikamenten verbessern könnten. Durch Einsatz eines 3D-Modells einer Tumorzelle und eines Hühnerembryos habe er erkannt, dass sowohl das Wachstum als auch die Zahl von Tumorzellen mit einer Elektrochemotherapie reduziert werden könnten, so die Stiftung.

Hochauflösende bildgebende Verfahren hat Privatdozent Dr. Simone Tzaridis genutzt, derzeit am Scripps Institute in San Diego tätig, um neue Charakteristika der Makulären Teleangiektasien Typ 2 (MacTel) herauszuarbeiten. Sie hat dadurch zum ersten Mal demonstrieren können, wie sich die Gefäße an drei bestimmten Stellen der Makula im Verlauf der MacTel-Erkrankung verändern würden, heißt es in der Mitteilung weiter. „Die Erkenntnisse von Frau Dr. Tzaridis helfen dabei, das Ausmaß der Erkrankung einzuschätzen und eine Prognose zum weiteren Verlauf abzugeben“, wird Holz in der Mitteilung zitiert. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

MVZ

Augenärzte stellen sich gegen Investoren mit Marktmacht

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
IVOM-Therapie mit Vabysmo® ab sofort noch effizienter

© Roche

Neovaskuläre altersabhängige Makuladegeneration (nAMD)

IVOM-Therapie mit Vabysmo® ab sofort noch effizienter

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Anzeige der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Prof. Dr. Ralf Dechend (links), Prof. Dr. Armin Wolf (Mitte), Prof. Dr. Nicolas Feltgen (rechts)

© [M] Claus Uhlendorf; Privat; Privat; Vicu9 / Getty Images / iStock; koolsabuy / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

RVV: Interdisziplinär gegen Sehverlust, Herzinfarkt und Schlaganfall kämpfen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH
Abb. 1: Ablauf der LHON-Therapie mit Idebenon

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Lebersche hereditäre Optikus-Neuropathie (LHON)

Aktuelle Therapiedaten und Differenzialdiagnostik in der ärztlichen Praxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung