Morbus Parkinson
Durch Tiefe Hirnstimulation Schwimmen verlernt
Zürich. Die Tiefe Hirnstimulation verbessert zwar die Motorik, löscht bei einzelnen Parkinson-Patienten aber die Fähigkeit zu schwimmen aus dem Bewegungsgedächtnis, wie Neurologen am Universitätsspital Zürich herausgefunden haben (Neurology 2019; online 27. November).
Die Ursache für diesen Effekt sei noch nicht abschließend geklärt. „Wir vermuten, dass die Synchronisierung der Nerven, die das Zittern stoppt, auch komplexe Bewegungsabläufe beeinflusst“, wird Letztautor der Studie, Professor Christian Baumann, in einer Mitteilung des Universitätsspitals zitiert „Zu diesen meist vor langer Zeit erlernten Bewegungsabläufen gehört Schwimmen, aber auch Skifahren.“
Einige Patienten – leidenschaftliche Schwimmer – die nicht mehr oder viel schlechter schwimmen konnten, schalteten den Neurostimulator aus. „Ihre Schwimmfähigkeit war fast sofort wiederhergestellt, als die Stimulation gestoppt wurde. Sie entschlossen sich aber, sie wieder zu aktivieren und auf das Schwimmern zu verzichten, weil die Vorteile für sie letztlich überwiegen.“ Dank dieser Patienten ist den Forschern nun bekannt, dass der Ausfall rückgängig gemacht werden kann. Ob dies bei allen Patienten so wäre, ist aber noch nicht erwiesen.
Baumann rät nicht von der Tiefen Hirnstimulation bei Parkinson ab: „Wichtig ist, dass die Patientinnen und Patienten Bescheid wissen, bevor sie sich zu diesem Eingriff entscheiden. Und Parkinsonpatientinnen und -patienten mit einem Neurostimulator sollten nicht unbegleitet ins Wasser gehen, bis feststeht, dass ihre Schwimmfähigkeit nicht gelitten hat.“ (eb)