Impfen
EU-Kommission lässt Impfstoff gegen Chikungunya-Viren zu
Von Mücken übertragene Krankheiten können sich durch den voranschreitenden Klimawandel in Europa stärker ausbreiten, auch in Deutschland. Die EU-Kommission hat nun einen neuen Impfstoff zugelassen.
Veröffentlicht:Brüssel. Die EU-Kommission hat mit Ixchiq® vom Hersteller Valneva den ersten Impfstoff gegen von Mücken übertragene Chikungunya-Viren zugelassen. Nationale Behörden müssten nun entscheiden, wer Zugang zu dem Impfstoff bekommen soll, teilte die Brüsseler Behörde zum Wochenende hin mit. Zu Anfang des Jahres hatte es bereits Ankündigungen gegeben, zwei Impfstoffe stünden vor der Zulassung.
Ixchiq® ist zugelassen für die Impfung von Erwachsenen ab 18 Jahren, geht aus der Empfehlung der EMA, der Europäischen Arzneimittelbehörde, hervor. Basis für die Zulassung ist zum einen eine placebo-kontrollierte Studie mit 362 Teilnehmern. Diese Studie hat die Immunogenität gezeigt. Das Sicherheitsprofil hat sich aus mehreren Studien mit insgesamt 3.610 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ergeben.
Keine autochthone Übertragungen in Deutschland
Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) wurden im Jahr 2022 in Deutschland 16 Fälle des Chikungunyafiebers gemeldet. Laut ECDC handelte es sich bei diesen Fällen aber nicht um sogenannte autochthone Übertragungen. Sprich: Die Infektion hat beispielsweise im Urlaub außerhalb der EU stattgefunden und nicht durch eine in Deutschland lebende Mücke.
Im Zuge des Klimawandels haben sich nach Expertenangaben auch in Deutschland Populationen der Asiatischen Tigermücke etabliert. Die Tiere können das Virus übertragen. Eigentlich lebt diese Mückenart in den Tropen. Ein aktueller ECDC-Bericht bestätigt das Vorkommen der Aedes-albopictus-Mücke in 13 EU-Ländern, darunter Deutschland und beliebte Urlaubsländer wie Österreich, Frankreich, Italien und Spanien.
Langwierige Genesung
Das Auswärtige Amt erinnert an die Symptome der Krankheit: Fieber und Gelenkbeschwerden. Schwere Verläufe seien aber selten. Insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas sei die Erkrankung verbreitet.
Betroffene spüren demnach grob eine Woche nach einem Stich plötzlich starke Gelenkschmerzen an Händen und Füßen, begleitet von hohem Fieber und Hautausschlag. Hinzukommen können Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Todesfälle seien selten, die Genesung zieht sich häufig über Monate und in seltenen Fällen auch über mehrere Jahre hin. (dpa/ger)