Aufklärung zu UV-Schutz
Ein verhallter Appell
Aufklärung ist das A und O, wenn es um Sonnenschutz bei Kinden geht. Wirklich? Eine neue Studie aus Sachsen bringt Ernüchterndes ans Tageslicht.
Veröffentlicht:
Da lacht das Kind: Sonnenschutz ist die halbe Miete beim Schutz vor Hautkrebs.
© mangostock / shutterstock.com
DRESDEN. Aufklärung über wirksamen Schutz vor UV-Strahlung bei Kindern sorgt kaum für eine Verhaltensänderung bei den Eltern. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer Studie des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt.
Im Auftrag des Sächsischen Sozialministerium wurden über drei Jahre 395 Kinder zwischen drei und sechs untersucht.
Mit einem "alarmierenden" Ergebnis, wie Gesundheitsministerin Christine Clauß (CDU) erklärte. "Kinder sind der UV-Strahlung ohne ausreichende Sonnenschutzmaßnahmen ausgesetzt, obwohl ihre Eltern über gesundheitliche Risiken unterrichtet worden sind", so Clauß.
Die Studie wurde zwischen 2009 und 2012 durchgeführt, an 14 Kindertagesstätten der Landeshauptstadt. Zwei Gruppen wurden per Zufallsauswahl gebildet.
In der Kontrollgruppe fanden nur klinische und digitale dermatoskopische Untersuchungen statt, in der "Interventionsgruppe" gab es zusätzlich Aufklärungen über richtigen UV-Schutz, und zwar jährlich.
Infopost für kleine Kinder
Sämtliche Kinder wurden im Jahresabstand auf Pigmentmale untersucht. Insgesamt 7000 Pigmente wurden dabei hinsichtlich Geometrie, Farbverteilung und -dichte analysiert.
In keiner Kategorie konnten zwischen den beiden untersuchten Gruppen nennenswerte Unterschiede festgestellt werden, heißt es in der Studie.
Im Gegenteil: Die Anzahl der Pigmente habe bei den Kindern der Interventionsgruppe sogar leicht höher gelegen als bei jenen, deren Eltern keine zusätzliche Aufklärung bekamen. Auch bei der Größe der Pigmente hat es keine Unterschiede gegeben.
Professor Uwe Wollina, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Allergologie des Dresdner Krankenhauses und Leiter der Untersuchung, fordert eine bessere Präventionsarbeit. Wissensvermittlung alleine reiche nicht aus.
"Auf Verhaltensänderung sollten künftige Interventionen verstärkt abzielen." Hier seien auch Erzieher in Kitas Ansprechpartner. Zudem, so Wollina, sollten mehr Informationsmaterialien bereitgestellt werden.
Diese stünden "für den Einsatz bei Vorschulkindern in Deutschland noch nicht in wünschenswertem Maße zur Verfügung". (tt)