Forschung
Erfolg mit Stammzellen bei Lebererkrankungen
LEIPZIG. Mit einer neuen Therapiemethode wollen Leipziger Forscher die Erholung der Leber nach schwerwiegenden Eingriffen effektiv unterstützen, wie die Universität Leipzig mitteilt. Im Tierexperiment hätten die Wissenschaftler um Professor Bruno Christ nun eine Reihe von Belegen dafür zusammengetragen, dass der Einsatz von Stammzellen für die Patienten hilfreich sein kann (Annals of Surgery 2015; online 13. März).
"Bei Tieren, die Stammzellen bekamen, wurde die Regeneration der Leber deutlich verbessert", wird Christ in der Mitteilung zitiert. Sogar massive Leberverfettungen seien zurückgegangen, die normalerweise mit der Operation einhergehen und wohl maßgeblich für das Organversagen verantwortlich sind.
Dabei machten die Wissenschaftler eine weitere erstaunliche Entdeckung, erläutert der Gruppenleiter: "Die Stammzellen, die in Leberzellen umgewandelt werden, müssen nicht einmal direkt in das Organ eingebracht werden. Es funktioniert auch, wenn man sie in die Blutbahn gibt."
Als ein weiterer Vorteil stellt sich dar, dass die Stammzellen einfach abgestoßen werden, sobald die Leber ihre Funktion nach dem akuten Versagen wieder selbstständig aufgenommen hat, so die Mitteilung.
Die Forscher halten es in diesem Fall für besser, wenn kein naher Verwandter des Patienten die Zellen spendet. Bei chronischen Erkrankungen der Leber muss dagegen eine langfristige Korrektur erfolgen. Die Abstoßungsreaktion ist dann geringer, wenn ein Verwandter oder der Patient selbst als Spender gewonnen werden kann. (eb)