Erwachsenen wird zur Pertussis-Impfung geraten

Bei der nächsten Tetanus-Diphtherie-Impfung sollten Erwachsene mit einer Kombivakzine auch gegen Pertussis geimpft werden.

Veröffentlicht:

NIZZA (koc/eis). Keuchhusten ist auch ein Problem in Ländern mit hohen Durchimpfungsraten bei Kleinkindern. Denn der Impfschutz lässt innerhalb von vier bis zwölf Jahren nach. Bei älteren Kindern und Jugendlichen sowie bei Erwachsenen kommt es dann immer wieder zu Erkrankungen. Bei Erwachsenen verläuft Keuchhusten nicht selten unerkannt als persistierender Husten über Wochen bis Monate. Eltern und Geschwister sind somit die Hauptinfektionsquelle für Säuglinge. Diese sind in den ersten beiden Lebensmonaten besonders gefährdet, da die Impfung erst ab der achten Lebenswoche beginnen kann, und ein Nestschutz nach der Geburt nicht besteht.

Nach Studiendaten aus Frankreich gehört Keuchhusten "bei Kindern unter zwei Monaten zu den häufigsten Haupttodesursachen", hat Dr. Alberto E. Tozzi aus Rom in Italien bei einer Veranstaltung von GSK berichtet. Trotzdem seien bis zum vollendeten ersten Lebensjahr nur etwa zwei Drittel der Kinder geimpft, so Tozzi bei der Veranstaltung während der Jahrestagung der European Society of Pediatric Infectious Diseases (ESPID) in Nizza.

Pädiater fordern daher, so früh wie möglich und komplett zu impfen: In Deutschland werden ab dem vollendeten 2. bis zum 14. Lebensmonat vier Impfungen empfohlen. Hinzu kommen zwei Auffrischimpfungen im Alter von 5 bis 6 Jahren sowie von 9 bis 17 Jahren.

Erwachsenen wird einmalig zu einer Pertussis-Impfung geraten. Zudem sollten alle Kontaktpersonen von Neugeborenen geimpft sein.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Kommentar zum Pneumo-Impfstoffregress

Die (späte) Einsicht der Krankenkassen

Sie fragen – Experten antworten

Ist eine Grippe-Impfung sinnvoll bei einem immunsupprimierten über 60-Jährigen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken