Lungenfibrose
Forscher entdecken möglichen Auslöser
Die idiopathische Lungenfibrose stellt Ärzte bisher vor ein Rätsel. Jetzt haben Forscher entdeckt, dass sie eng mit einem Alterungsprozess der Lungenbläschen zusammenhängt.
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Probe aus einer Lungenfibrose: Grüne Zellen sind Teil des Lungenepithels, rote Zellen befinden sich in der Seneszenz. Die Zellkerne sind blau eingefärbt.
© Helmholtz Zentrum München
MÜNCHEN. Forscher des des Helmholtz Zentrums München ist ein Schritt nach vorne in der Erforschung der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) gelungen. Sie entdeckten bei Zellen an der Oberfläche der Alveolen – dem Alveolarepithel – einen Zellalterungseffekt, der wohl im Zusammenhang mit der Krankheit steht (doi: 10.1183/13993003.02367-2016).
"Wir konnten sowohl im Versuchsmodell als auch in den Lungen von IPF-Patienten zeigen, dass manche Zellen im Alveolarepithel Marker für eine Seneszenz aufweisen", erklärt Studienleiterin Prof. Melanie Königshoff.
Zwei Beeinträchtigungswege
Die Seneszenz beeinträchtigt die Lunge gleich zwei Mal: Zum einen verhindert sie, dass Lungenzellen sich teilen können, wenn sie ersetzt werden müssen; zum anderen scheiden seneszente Zellen Botenstoffe aus, die die Fibrose weiter vorantreiben.
Mit senolytischen Medikamente – Arzneimitteln, die gezielt seneszente Zellen abtöten – konnten die Forscher die Menge an ausgeschütteten Botenstoffen verringern.
Die Forscher denken, dass ihre Feststellung, dass IPF durch Seneszenz getriggert wird, zu neue Möglichkeiten in der Entwicklung geeigneter Therapien führen kann. (ajo)