Frauen mit Diabetes sind deutlich stärker KHK-gefährdet

Zuckerkranke Frauen erkranken im Vergleich zu Männern häufiger an koronarer Herzkrankheit (KHK), ergab eine Metaanalyse.

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UTRECHT. Frauen mit Diabetes haben im Vergleich zu zuckerkranken Männern ein deutlich höheres Risiko für eine KHK.

Das hat die Analyse von 22 Studien mit 64 Kohorten und knapp 860.000 Probanden sowie mehr als 28.000 Fällen von KHK ergeben (Diabetologia 2014).

Forscher um Dr. Sanne A. E. Peters vom University Medical Center in Utrecht hatten sich zum Thema alle prospektiven Kohortenstudien aus den Jahren 1966 bis 2013 angesehen.

Bereinigt um den Einfluss von Alter und anderen Risikofaktoren ergab die Analyse bei Frauen mit Diabetes im Vergleich zu Männern ein um 44 Prozent höheres KHK-Risiko.

Diabetikerinnen erkrankten zudem 2,82-mal häufiger an KHK als Nichtdiabetikerinnen. Bei den Männern betrug der Steigerungsfaktor nur 2,16.

Ursachen unklar

Die Ursachen der geschlechtsspezifischen Unterschiede sind unklar. Auszuschließen sei eine schlechtere Versorgung von Frauen mit Diabetes. Wurden nämlich Gruppen mit ähnlichen Therapieregimen verglichen, blieben die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bestehen.

Die Forscher vermuten, dass metabolische und vaskuläre Risikoparameter bei Frauen im Vergleich zu Männern stärker entgleisen müssen, bevor sie an Diabetes erkranken.

Schon im prädiabetischen Stadium sei das Risikoprofil von Frauen ungünstiger. So haben sie zum Beispiel bei der Diabetesdiagnose in der Regel einen höheren BMI als Männer.

"Ein schlechteres Risikoprofil unter prädiabetischen Frauen in Kombination mit einer längeren Expositionsdauer gegenüber kardiovaskulären Risikofaktoren, womöglich angetrieben durch ein vergleichsweise größeres Übergewicht, könnte für das bei Frauen erhöhte Diabetes-bezogene KHK-Risiko verantwortlich sein", mutmaßen die Forscher. (rb)

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