Große gesunde Menschen haben eine lange Milz

VANCOUVER (gwa). Die oberen Normwerte für die Milzlänge müssen bei großen Menschen offenbar nach oben korrigiert werden. Das hat eine Studie mit großen gesunden Menschen ergeben. Die korrigierten Werte können helfen, unnötige Untersuchungen zu vermeiden, wenn etwa in einem Routineschall eine vermeintlich vergrößerte Milz gefunden wurde.

Veröffentlicht:

Bislang gilt eine Milzlänge bis 12 cm als normal. Doch bei über 180 cm großen Frauen kann die Milz mehr als 13 cm lang sein, bei gesunden, über 190 cm großen Männern mehr als 15 cm. Das geben Dr. Audrey L. Spielmann aus Vancouver in Kanada und ihre Kollegen an, die bei 129 gesunden Sportstudenten bei der jährlichen sportmedizinischen Untersuchung die Milz sonographisch gemessen haben (AJR 184, 2005, 45).

Die Kollegen stellten fest, daß die mittlere Milzlänge zwar im gängigen Normbereich lag. Doch jeder dritte Mann und jede achte Frau hatten eine Milzlänge über 12 cm.

Als Faustregel geben die Kollegen an: Bei Frauen geht man von einer mittleren Milzlänge von 10 cm aus. Bei ihnen rechnet man ab einer Körpergröße von 168 cm je weitere 2,5 cm Körpergröße zur Milzlänge 0,1 cm hinzu. Bei Männern geht man von einer Milzlänge von 11 cm aus und rechnet ab 180 cm je 2,5 cm zusätzliche Körperlänge weitere 0,2 cm zur Milzlänge hinzu.

Die korrigierten Werte können wichtig sein, wenn es etwa nach einer Mononukleose mit Splenomegalie darum geht, wann man wieder sich körperlich belasten kann, also etwa wieder arbeitsfähig ist oder Sport treiben kann.

Sportmediner empfehlen zu warten, bis die Milz wieder normal groß ist, um etwa eine Ruptur zu vermeiden. Legt man die bislang gängigen Normwerte zugrunde, würden große Menschen zu lang zur Schonung angehalten.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?