KOMMENTAR
Gut gewappnet gegen Seuchen
Der westafrikanische Arzt, der sich in seinem Heimatland mit Lassa-Viren infiziert hatte, war bereits so schwer erkrankt, daß er ins künstliche Koma versetzt werden mußte, als er in der Frankfurter Uniklinik aufgenommen wurde.
Anders als bei einer im Jahr 2000 in Deutschland gestorbenen Lassa-Patientin ist es den Infektiologen und Intensivmedizinern in Frankfurt gelungen, den erkrankten afrikanischen Arzt zu retten. Der Patient schwebte bereits in Lebensgefahr, weil er ein Organversagen hatte.
Daß es dem Frankfurter Team um Professor Reinhard Brodt gelungen ist, erstmals in Europa einem an hochkontagiösen Lassa-Fieber bereits schwer erkrankten Patienten das Leben zu retten, zeugt von einem hohen Qualitätsstandard auf der Isolier- und Intensivstation der Klinik.
Um Ausbreitungen von gefährlichen Viruserkrankungen wie Lassa zu verhindern, sind solche Einrichtungen vor allem in Ballungsgebieten unerläßlich. Denn durch die verstärkte Reiselust wird der Patient in Frankfurt nicht der letzte mit Lassa oder einer anderen hochansteckenden Krankheit gewesen sein. Gut zu wissen, daß es in Deutschland so gut vorbereitete Isolierstationen wie in Frankfurt gibt.
Lesen Sie dazu auch: Lassa-Patient verläßt Klinik nach fast drei Monaten