Molekül CD47

„Immun-Tarnkappen“ schützen transplantierte Stammzellen

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HAMBURG. Einem internationalen Wissenschaftlerteam unter Leitung von Professorin Sonja Schrepfer ist es gelungen, bestimmte Stammzellen so zu verändern, dass sie nach einer Transplantation nicht mehr vom Immunsystem des Empfängers als fremd erkannt und abgestoßen werden. Die Forscher hätten dafür eine „Immun-Tarnkappe“ genutzt, die sie den Stammzellen überstülpten (Nat Biotechnol 2019, online 18. Februar).

Die Inspiration für das neue Verfahren sei ein Ansatz aus der Natur gewesen, heißt es in einer Mitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf: Während einer Schwangerschaft werde ein Fötus, obwohl er zur Hälfte väterliche Anteile enthält, nicht vom Körper der Mutter abgestoßen. Verantwortlich dafür seien tolerogene Moleküle, die während der Schwangerschaft gebildet würden.

Eines dieser Moleküle sei CD47. Es hemme mütterliche Immunzellen, die den Fötus als fremd erkennen und abstoßen würden. „CD47 ist ein zentraler Widerstandsmechanismus, den die Zellen benutzen, um der Eliminierung durch Immunzellen zu entkommen“, wird Schrepfer in der Mitteilung zitiert. Nach diesem Prinzip würden die Stammzellen vor der Transplantation modifiziert, sodass sie CD47 produzierten.

Die Stammzellen sollen dadurch tolerogen wirken und eine Transplantation bestenfalls in jeden Patienten möglich sein. Im Modell habe das Verfahren bereits funktioniert, nach der Transplantation hätten die Zellen keine Abstoßungsreaktion induziert. (eb/mmr)

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